Mülheim. . Wer beim Schwarzfahren erwischt wird, zahlt seit einem Jahr 60 Euro. Das schreckt offenbar nicht ab. Die Schwarzfahrerquote ist eicht angestiegen.

  • Schwarzfahrerquote leicht angestiegen auf 3,7 Prozent
  • MVG kontrolliert gezielt zum Monatsende
  • Hat man das Monatsticket vergessen, wird es auch teurer

Auch bei der Mülheimer Verkehrsgesellschaft kostet es inzwischen nicht mehr 40 sondern 60 €, wenn man dem Kon­trolleur keinen gültigen Fahrschein zeigen kann. Bei der letzten Erhöhung (im Mai 2016) war die Schwarzfahrerquote sogar leicht angestiegen: auf 3,7 Prozent. Vor der Anhebung des „erhöhten Beförderungsentgeltes“ (EBE) auf 60 Euro, wie diese Strafzahlung offiziell heißt, lag die Quote bei 3,6 %. Das ist auch höher als bei der Essener EVAG, wo die Schwarzfahrerquote von 2,5 auf 2,7 Prozent gestiegen ist.

Dass mehr Fahrgäste ohne gültiges Ticket erwischt wurden, liegt offensichtlich daran, dass die MVG seit Anfang des Jahres zum Monatswechsel gezielt die Wertmarken auf den Monatstickets überprüft. Zwar darf man mit einem Monatsticket noch am ersten Werktag des Folgemonats fahren, aber viele nutzten das abgelaufene Ticket einfach weiter, obwohl es nicht mehr gültig sei, so eine MVG-Mitarbeiterin.

342.330 Euro von Schwarzfahrern

Seit der Erhöhung des EBE hat die MVG 342.330 Euro von Schwarzfahrern eingenommen (August 2015 bis April 2016). Auch die Gebühr für Inhaber eines Namenstickets, die es zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht bei sich hatten (Schoko-, Young, Bären-Ticket, Ticket 1000) aber später nachweisen konnten, dass sie ein Ticket besitzen, ist im letzten Jahr gestiegen: von 2,50 auf 7 Euro Bearbeitungsgebühr. Diese Kulanzen spülten 21 421,50 Euro in die Kassen.

Im Schnitt kamen für das EBE 38.000 Euro pro Monat und für die Kulanzen 2380 Euro/Monat zusammen, teilte die MVG mit. Vor der Erhöhung lagen die Vergleichswerte bei ca. 24.000 Euro, bzw. 938 Euro bei den Kulanzen.

Die verhältnismäßig hohe Schwarzfahrerquote in Mülheim führt die MVG darauf zurück, dass es hier auch immer wieder Sonderkontrollen an einzelnen Haltestellen gegeben habe.