Mülheim. . Die Junior Gruppe der Regler Produktion zog ein positives Fazit: Besucherzahlen und Stimmung hätten auf der Freilichtbühne kaum besser sein können

  • Viele hundert Mülheimer besuchten die Konzerte
  • Musikalische Mischung von virtuoser Akustik bis zu melodiösem Pop
  • Ermutigendes Resümee der Macher mit Blick auf Fortsetzungen

„Wetter hält! Laune auch! Bis nachher!“ – Wer kann dieser Einladung auf Facebook widerstehen? Entsprechend viele hundert Mülheimer sind beim Mölmschen Open Air-Festival am Freitag und Samstag an der Freilichtbühne vorbeigeschlendert, um etwa Luis Schwamms sanfter Säuselstimme zuzuhören: „Es ist schön bei euch“, raunt der junge Liedermacher ins Mikro, „hätte ich’s gewusst, ich wäre schon eher gekommen.“

Macht aber nichts – das Publikum „tröstet“ den Kölner Schmusesongschreiber mit kräftigen Bewegungen der Handflächen, nicht nur diejenigen, die sie beim Herumlümmeln auf der Wiese noch frei hatten. Als allerdings kurz darauf „Walking on rivers“ aus Dortmund auf der Bühne loslegen, kommen bei den meisten noch die Beine ins Spiel. Die naturverbundenen Folk-Musiker singen von lauschiger Wildnis, „Birds and Trees“ und anderen schrägen Vögeln. Das hält aber niemanden vom Tanzen bis spät in die Nacht ab.

Im Gegenteil. Und wer anschließend noch nicht genug von schweißtreibenden Rhythmen hat, macht sich auf den Weg zur Aftershowparty im Ringlokschuppen.

Ein ermutigendes Resümee

Nicht nur mit dem Wetter hat das immerhin fünfte Open Air-Festival unerwartetes Glück gehabt, denn bereits für Freitag war eigentlich Regen angekündigt. Der blieb aber an beiden Tagen aus. Die musikalische Mischung aus virtuoser Akustik, melodiösem Pop (East Indian Elephant) und Erotik Rock – wie ihn Joachim Fucking Foerster Band am Samstagabend definiert – war hingegen offenbar für viele genau das richtige Mittel gegen die irgendwie nicht weichen wollende Schwüle in der Stadt.

Chili con carne, Currywurst und so manches Mölmsch trugen natürlich auch zu den verschiedenen Abkühlungsversuchen bei. Manche hat es sogar vom Land an die Freilichtbühne gezogen, um unter der schattigen Kastanie ein Bier zu schlürfen, etwa aus Neukirchen-Vluyn. Ist der weite Weg nicht etwas übertrieben? „Nein“, erklärt die Besucherin begeistert, „ich habe vor einiger Zeit hier mal eine irische Band gesehen. Mir hat die ganze Atmosphäre so gut gefallen, deshalb bin ich wiedergekommen.“

Die Macher – die Junior Gruppe der Regler Produktion – ziehen ein ermutigendes Resümee mit Blick auf künftige Fortsetzungen: Besucherzahlen und Stimmung zum Festival hätten kaum besser sein können. Warten muss man dennoch nun ein ganzes Jahr, bis es im Juli 2017 weitergeht.

In der Zwischenzeit gibt’s an der Dimbeck auf jeden Fall bis September die Mittwochsreihe, die am 27. Juli weitermacht mit der Jaimi Faulkner Band. Der Australier mischt Rock, Soul und Folk. Los geht es dann um 20 Uhr. Der Eintritt ist wie üblich frei, für die Künstler geht der Hut herum.