Mülheim.. Daniel Schauenburg tritt als Bud MH beim Ruhr Reggae Summer am Ruhrstadion auf. Am Samstag, 6. August, spielt er seine Songs vor großem Publikum.

Wenn im Ruhrstadion vom 5. bis 7. August der zehnte Ruhr Reggae Summer steigt, mischen auch Mülheimer Künstler mit. Der Hip-Hopper Daniel Schauenburg, alias Bud MH, ist einer von ihnen: Er spielt am Samstagabend, 6. August, zwischen zwei Hauptacts auf der großen Bühne vor tausenden Leuten.

Wie praktisch, wenn der Arbeitsplatz gleich in der WG liegt. Wobei Daniel Schauenburg und Johannes Schepp kaum von Arbeit im klassischen Sinne sprechen, wenn sie dem Besuch das Tonstudio in ihrer Wohnung präsentieren. Vielmehr ist es ihr Lieblingsort, dort, wo sie das machen, was sie erfüllt: Musik. Der Rapper und sein Produzent sind nicht nur Kollegen, sondern auch Mitbewohner und gute Freunde – Johannes macht den Beat, Daniel schreibt die Texte. Gemeinsam mit weiteren befreundeten Musikern betreiben sie außerdem seit sechs Jahren die Band „Supakool“, mit der sie regelmäßig Partyreihen veranstalten und durch die Clubs des Reviers touren. „Dabei entstand auch der Spitzname Bud MH“, erklärt der 29-Jährige, der in Winkhausen und Dümpten aufgewachsen ist. Mittlerweile ist Daniel als Bud MH und auch als DJ Shawn Tight solo unterwegs und arbeitet hauptberuflich als DJ.

Kein Leben im Hamsterrad führen

„Mit 15 habe ich den Hip-Hop für mich entdeckt“, sagt er. Lange habe es gedauert, bis ihm klar wurde, dass ein klassischer Beruf nicht das ist, was er für sein Leben möchte. „Ich habe mehrere Praktika im sozialen Bereich angefangen, aber alle wieder abgebrochen“, sagt er. „Ich wollte einfach kein Leben im Hamsterrad führen.“ Seit ihm das klar wurde und auch seine Eltern diese Entscheidung unterstützen, kann er sich voll auf die Musik konzentrieren. „Tanzbar, fröhlich, zugänglich“, beschreibt Daniel seine Songs, aber durchaus mit sozialkritischen Texten. Und Johannes ergänzt: „Auch wenn ein Song mal nachdenklich ist, gute Laune steckt immer drin.“ Dass er den schnellen Sprechgesang bestens beherrscht, beweist er in „1000 Bars“, in dem er 45 Minuten rund 1000 Zeilen rappt.

Die neue EP, „Ein Rapper rapperiert“, mit fünf Titeln, bringt Bud MH pünktlich zum Festival an den Start. „Drei Songs davon präsentiere ich auf dem Ruhr Reggae Summer, zusammen mit älteren Titeln in einer Art Medley.“ Dass er dort auftreten darf, freut ihn sehr: „Als der Veranstalter mir die Zusage geschickt hat, kamen die Freudentränen.“ Und, aufgeregt? „Ziemlich“, gibt Daniel zu. Schließlich präsentiert er seine Musik zur besten Zeit vor tausenden Leuten. „Daher versuche ich mich so gut wie möglich vorzubereiten, indem ich vorher alles ganz oft durchgehe.“

Den Zusatz MH lässt Daniel übrigens bewusst in seinem Künstlernamen. „Ich stehe zu meiner Heimatstadt, auch wenn es hier durchaus mehr Auftrittsmöglichkeiten für Hip-Hopper geben könnte.“ Ab und an spiele er Sessions im AZ, das nur wenige Schritte von der WG an der Zunftmeisterstraße entfernt liegt. Wer Bud MH vor dem Festival einmal live erleben möchte, kann dies bei der Aftershow-Party des Mölmsch Open Air am 23. Juli im Ringlokschuppen.

Neue EP erscheint am 5. August

Wer in die Musik von Bud MH reinhören möchte, sollte auf die Facebook-Seite des Künstlers schauen: Dort gibt es das aktuelle Musik-Video „Welle im Bällebad“.

Die fünf Songs der neuen EP „Ein Rapper rapperiert“ sind ab 5. August über iTunes erhältlich. Mehr Infos gibt es auch im Internet unter www.bud-mh.de

Auch „The Rude Reminders“ spielen mit

Zum runden Geburtstag haben die Wuppertaler Reggae-Summer-Veranstalter U-Concert den Musiker Damian Marley als Headliner engagiert, der jüngste Sohn Bob Marleys. Ebenso auf der Bühne stehen Protoje, der seine einzige Europa-Show in Mülheim spielt, Tarrus Riley, Dub FX, Walshy Fire (Major Lazer), Samy Deluxe, Mono & Nikitaman, Anthony B, Umse, Perfect, Marcia Griffith, Junior Kelly, Meta & the Cornerstones, Martin Jondo, Bengio, Sebastian Sturm & Exile Airline sowie Skankin’Sun.

Aus Mülheim sind außerdem The Rude Reminders dabei, die auch auf der großen Bühne neben Stars wie Damian Marley oder Samy Deluxe ihren Roots-Reggae spielen dürfen. Bereits beim Schwesterfestival in Dortmund waren die sechs Jungs dabei.

Der Vorverkauf läuft auf Hochtouren, das Festivalticket kostet 79 Euro, Tagestickets für Freitag und Sonntag 39 Euro, Samstag 59 Euro. Karten und weitere Infos: www.ruhr-reggae-summer.de