Mülheim. Die Fliedner-Stiftung möchte die Weichen für die Zukunft stellen. Ein Strategiepapier soll die Richtung vorgeben, wirft aber auch Fragen auf.

  • Strategiepapier legt Maßnahmen fest
  • Stiftung will unter anderem Personalkosten senken
  • Balance zwischen Ökonomie und Humanität finden

Die Theodor-Fliedner-Stiftung plant einige Umstrukturierungsmaßnahmen. Mit einem Strategiepapier möchte sie ihre Einrichtungen fit für die Zukunft machen. Das vierseitige Dossier, das der Redaktion vorliegt, umreißt die Herausforderungen, denen sich die Diakonischen Einrichtungen heutzutage grundsätzlich stellen müssen und zeigt die Maßnahmen auf, die die Stiftung nun ergreifen möchte.

Personalkosten senken

Strategiepapiere sind in der Wirtschaft nicht ungewöhnlich, allerdings befindet sich die Theodor-Fliedner-Stiftung in einem interessanten Spannungsfeld zwischen ökonomischen und humanitären Verpflichtungen.

Ein Abschnitt des Papiers beschäftigt sich mit dem diakonischen Profil und dem Willen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten, beide Punkte nehmen in dem Konzept aber relativ wenig Platz ein. Der restliche Teil liest sich wie die zukünftige Ausrichtung eines reinen Wirtschaftsunternehmens. Was die Frage aufwirft, ob und in welchem Maße der Diakonische Gedanke neben ökonomischen Maßstäben noch bestehen kann.

So schweben der Theodor-Fliedner-Stiftung in Zukunft regionale Verbünde zwischen den Einrichtungen vor. Außerdem möchte sie die Personalkosten senken und bei manchen Finanzierungsmaßnahmen Investionspartner ins Boot holen. Alle in dem Papier aufgeführten Punkte sollen die Handlungsfähigkeit der Stiftung erhalten.

Keine Antwort

Wie bereits berichtet, stellt die Theodor-Fliedner-Stiftung in diesem Zusammenhang auch Erwartungen an die Werkstätten. Diese sollen „bereits kurzfristig“ einen deutlich höheren Beitrag zum Gesamterfolg leisten. Ob durch Strukturveränderungen in den Arbeitsabläufen oder die Generierung zusätzlicher Aufträge, wird nicht ersichtlich.

Ob in dem Zusammenhang auch die Freistellung des Werkstätten-Leiters zu sehen ist, bleibt weiter unklar. Eine Antwort lehnte die Stiftung ab. Auch bei der Frage, wie man für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen wirtschaftlichem Handeln und humanitärem Auftrag sorgen möchte, gibt sich das Kuratorium zugeknöpft. „Hiermit gebe ich Ihnen die Rückmeldung, dass die Stiftung aktuell von der Beantwortung der Fragen absieht.“