Mülheim. . Planungen für die Umgestaltung des Nordeinganges am Hauptbahnhof sehen eine autofreie Zone, Sitzgelegenheiten, Licht, Grün und neue Parkplätze vor.
Die Gegend wirkt auch am Tag düster, es ist meist dreckig, und vor allem stinkt es nach Urin. Die Nordseite des Mülheimer Hauptbahnhofes gilt als eine der unangenehmsten Ecken in der Stadt. Nicht erst seit gestern ist von einem Angstraum die Rede, wo einem übel werden kann. „Es dürfte nur wenige Großstädte in Deutschland geben, deren Ausgang aus dem Hauptbahnhof so aussieht“, klagt denn auch Stadtplaner Felix Blasch. Von einem hässlichen Stadteingang sprechen viele in der Bürgerschaft und im Rathaus.
Die Aufwertung mit Aufenthaltsqualität ist jetzt in der Planung. 2018, gibt sich Blasch zuversichtlich, könnte das Gebiet, das sich zu einem großen Teil unter dem Tourainer Ring erstreckt, wesentlich ansehnlicher wirken. Es ist städtisches Gelände, die Bahn wird sich als direkter Anlieger nicht beteiligen. Wohl aber wird es Fördermittel des Landes und Bundes geben.
Mit wenig Mitteln viel erreichen
Nach dem aktuellen Planungsstand soll der Bereich, der sich vom Tunnel Nordausgang zur Eppinghofer Straße erstreckt, autofrei werden. Eine Platzgestaltung mit Sitzgelegenheiten ist an der Stelle vorgesehen. Taxen, Räder, Motorradstellplätze und auch Parkplätze der Deutschen Bahn sollen auf die östliche Seite unter die Brücke verlegt werden.
In direkter Nähe zu den Taxiplätzen möchte die Stadt ein Pissoir aufstellen, um das Problem des Urinierens auf dem Bahnhofsvorplatz zumindest zu mindern. „Wir denken hier an ein einfaches System“, sagt Blasch und betont, dass man ohnehin mit wenigen Mitteln möglichst viel erreichen müsse.
Freifläche soll zum Parkplatz werden
Geprüft wird auch eine geringfügige Begrünung des Areals, wobei, so Blasch, zunächst die vorhandenen Böschungen ausgelichtet werden müssen. Sie dienen oft als Müllablade-Fläche. Über Ratten klagen immer wieder mal Passanten.
Durch die Umgestaltung fallen Stellplätze weg, diese wollen die Stadtplaner auf der Freifläche Parallelstraße/Eppinghofer Straße kompensieren. Dort soll ein Parkplatz geschaffen werden, der aus den vorhandenen Mitteln der Stellplatzrücklage finanziert werden kann.
Als ersten Schritt nach der Verlagerung des Verkehr wollen die Planer den Siegerentwurf des Wettbewerbs zur Inszenierung der Innenstadteingänge unter der Hochstraße des Tourainer Rings und über dem nördlichen Bahnhofsvorplatz umsetzen. Dabei handelt es sich um eine Lichtinstallation – „Carpets“, die wie ein Lichtteppich über dem Vorplatz schweben soll. Dadurch will man nicht nur optisch eine Verschönerung erzielen, sondern den Raum gerade auch in der Abenddämmerung und Nacht aufhellen und das objektive Sicherheitsempfinden der Menschen stärken.