Mülheim. . Zu sehr richte die Stadt Mülheim bei der Diskussion um die Zukunft des Nahverkehrs ihren Fokus auf finanzielle Aspekte, bemängelt die IHK.
Die IHK spricht sich für einen effizienten und leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Mülheim aus. In der gegenwärtigen Debatte liege der Fokus häufig auf der finanziellen Ausgestaltung. Hier sind aus Sicht der IHK sicher weitere Potenziale zu heben. Jedoch dürften auch verkehrliche und umweltpolitische Fragestellungen nicht ausgeblendet werden.
„Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über Luftreinhaltung und Lärmbelastungen wird häufig ein Lkw-Fahrverbot als Maßnahme ins Spiel gebracht. Güterverkehre lassen sich jedoch nicht einfach verlagern. Sinnvoller wäre es, einen ÖPNV anzubieten, der die Straßen und Umwelt entlastet und dadurch Räume für Wirtschaftsverkehre schafft“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel.
Straßen der Region sind überlastet
Der vor wenigen Wochen vorgestellte „Stresstest Straße“ der Kammern im Ruhrgebiet habe gezeigt, dass die Straßen aufgrund des prognostizierten Verkehrswachstums an vielen Stellen der Region – auch in Mülheim – überlastet sind. Maßnahmen, die Verkehre verstärkt auf die Straße verlagern, seien daher kontraproduktiv.
„Noch mehr Staus auf den Straßen führen bei unseren Unternehmen zu weiteren Planungsunsicherheiten und höheren Kosten“, so Püchel. Die IHK verspricht sich in den kommenden Jahren auch deutliche Vorteile durch den Rhein-Ruhr-Express (RRX) als leistungsfähige Verbindung im Ruhrgebiet. Um eine weitere Entlastung der Straße hier zu erreichen, sei eine gute Anbindung des kommunalen ÖPNV-Netzes an den RRX notwendig.