Mülheim. . Das Planungsbüro, das auch Leineweber- und Bachstraße attraktiver gestalten soll, muss seine Idee vom Kaiseplatz nach historischem Vorbild begraben.

Die Planungen für einen weiteren Schritt des Innenstadtumbaus werden konkreter: Nach einer Beteiligungsrunde mit Bürgern und Händlern nimmt die Stadt Abstand von der Idee, den Kaiserplatz nach historischem Vorbild von Blech zu räumen. Parkplätze soll es dort weiter geben, der Platz aber trotzdem gewinnen. Und die Leineweberstraße soll eine Aufwertung erfahren als Allee mit Verweilqualität. Die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung ist kein Thema.

In einem Wettbewerbsverfahren hatten Planungsbüros sich Gedanken zur künftigen, auch verkehrlichen Gestaltung am Kaiserplatz, von Leineweber- und Bachstraße als möglichst einladenden Zugang zur Altstadt gemacht. Das Büro „rha reicher haase associierte“ war mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden, muss nun aber wohl doch Abstand nehmen von dem herausragenden Element seines Entwurfs: Der Parkplatz zwischen ­Dickswall, Althoff- und Kaiserstraße soll Parkplatz bleiben.

Das ist Ergebnis einer Öffentlichkeitsbeteiligung, die das Planungsamt zuletzt in der „Wertstadt“ möglich gemacht hatte. Ergebnis: Parkplätze sind aus Sicht von Bürgern, Anwohnern und Händlern zu rar, als dass auch noch welche für die Stadtgestaltung geopfert werden könnten. So wird es einen autofreien Kaiserplatz nicht geben. Gleichwohl soll er offener gestaltet werden, möglicherweise als Veranstaltungsort zur Verfügung stehen.

Brücke über Dickswall soll fallen

Die Fußgängerbrücke am ­Dickswall soll aus optischen Gründen fallen. In diesem Zuge soll der am Platz gelegene Eingang zum Einkaufszentrum Forum an Attraktivität gewinnen. Den Kreuzungsbereich am Platz will die Stadt entschlacken, der Rechtsabbieger in die Leineweberstraße soll wegfallen, ohne dass die Anlieferung der Händler gefährdet wird. Auf der Kaiserstraße sollen Pkw die Straßenbahnspur mitbenutzen; das soll ebenso neue Freiräume schaffen wie vielleicht eine verkürzte Rechtsabbiegerspur von der Leineweber- in die Kaiserstraße.

Die Leineweberstraße will die Stadt in dem Bauprojekt, das in mehreren Schritten über die Städtebauförderung realisiert werden soll, als erstes erneuert sehen. Erste Maßnahme soll laut Felix Blasch vom Planungsamt die Nordseite mit Erneuerung des Fußgängerbereichs sein. Am Alleecharakter der Straße will die Stadt festhalten, nur behutsam soll die Struktur gelichtet werden. Die Allee soll auf dem Dickswall eine Fortführung erfahren. Insgesamt soll die Parkplatzsituation aufgewertet werden, an der Bachstraße zudem gastronomisches Flair gestärkt werden.

Noch in diesem Jahr will die Stadt eine Förderung beantragen. Das beauftragte Planungsbüro ist folglich unter Zeitdruck.