Broich. . Zwei Schüler des Broicher Gymnasiums landeten beim Latein-Wettbewerb auf Landesebene weit vorne. Julian und Paul mögen die Sprache der alten Römer.

„Gallia est omnis divisa in partes tres“ – so beginnt Cäsars Bericht über den gallischen Krieg, der auch heute noch im Latein-Unterricht gelesen wird. Um den römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar ging es auch beim diesjährigen Bundeswettbewerb Fremdsprachen (Sparte Latein). Zwei Schüler aus dem Gymnasium Broich, Julian Weller und Paul Schmitt, schlugen sich richtig gut bei den Übersetzungen, Grammatikübungen und Sachkundeaufgaben. Sie belegten auf Landesebene einen dritten Platz.

Für Latein interessieren sich auch weiterhin eine Menge Schüler. „Wir kriegen in Jahrgang 6 eigentlich immer zwei Latein-Kurse zusammen“, berichtet Godehard Hesse, Beauftragter für Begabtenförderung am Broicher Gymnasium. Auch Paul und Julian entschieden sich für die Sprache der alten Römer, lernen sie schon seit fast vier Jahren. „Latein hat mit Logik zu tun, die Grammatik ist logisch aufgebaut, man muss die Dinge nach bestimmten Regeln zusammenfügen. Außerdem erfährt man viel über alte Geschichte, das ist spannend“, erwidern die beiden 15-Jährigen auf die Frage, was ihnen an diesem Fach so gut gefällt.

Wochenlang Vokabeln gelernt

Im Moment, in Jahrgangsstufe 9, lesen sie im Unterricht Fabeln von Äsop und Phädrus. In der 10 werden die Latein-Asse und ihre Mitschüler sich dann an Cicero, Cäsar oder Ovid heranwagen müssen.

Für die Teilnahme am Fremdsprachen-Wettbewerb paukten Julian und Paul ein paar Wochen lang regelmäßig Vokabeln, lernten unbekannte grammatikalische Formen auswendig und studierten einen Text ein, den sie schließlich auf Band bzw. Stick sprachen. „Die Aufnahmen haben wir dann eingeschickt, damit die Jury sie bewerten konnte“, erklären die beiden Jungen. Die Ausspracheregeln hatten sie sich zuvor mit Godehard Hesse (auch Latein-Lehrer) genau angeschaut. So erfuhren sie beispielsweise, dass man bei „pater“ (Vater) das a kurz ausspricht, bei „mater“ (Mutter) dagegen lang.

Hörverstehensübung war am schwierigsten

Leicht fiel den „discipuli“ (Schülern) in der Prüfung die Übersetzung einer Textpassage von Cäsar, etwas schwieriger waren da schon die Lückentexte zur Grammatik oder die Fragen zur Altertumskunde. „Am schwierigsten war aber die Hörverstehensübung. Wir bekamen eine Rede von Vercingetorix vorgespielt, da haben wir echt wenig verstanden“, erinnert sich Paul.

Dennoch: Die beiden Mülheimer behaupteten sich im Feld der 322 Teilnehmer, auch wenn sie nicht zum Bundesfinale reisen dürfen. Als Gewinner eines dritten Preises erhielten sie am Dienstag bei der Feierstunde in Paderborn eine Büchertasche mit Lektüre über Rom, den Kaiser Augustus und lateinische Sprichwörter – und den „Grundwortschatz Latein“, den sie vermutlich noch gut gebrauchen können. Denn das Wettkampf-Fieber hat Paul und Julian gepackt, im nächsten Schuljahr würden sie gerne wieder antreten beim Fremdsprachen-Wettbewerb.

Wer weiß das noch?

Lang ist’s her, der Latein-Unterricht liegt bei vielen Jahre oder Jahrzehnte zurück. Könnten Sie folgende Fragen beantworten, die den Schülern gestellt wurden?

1. Was heißt eigentlich das lateinische Wort „Caesar“ in der deutschen Übersetzung?

2. Können Sie diesen Satz übersetzen? „Caesar introiit curiam, Spurinamque irridens, et ut falsum arguens.“?

3. Wer war Vercingetorix? Was hatte er mit Cäsar zu tun?

4. Können Sie die ausgelassene Endung einfügen? „Sueborum gens est longe maxima et bellicosis____ Germanorum omnium.

5. „Laudat, amat, cantat“ – wie nennt man das hier verwendete Stilmittel?

In der Samstagsausgabe unserer Zeitung finden Sie die richtigen Antworten.