Mülheim. Beste Bedingungen herrschten am Fronleichnamstag auf der Mülheimer Bahn. 6500 Zuschauer verfolgten die acht Rennen

Beste Bedingungen herrschten am Fronleichnamstag auf der Raffelberger Bahn mit vielen interessanten Rennen vor 6500 Zuschauern. Acht Prüfungen gingen über das Geläuf. In zwei Rennen mussten die Zuschauer diesmal besonders lange auf die Entscheidung warten. „Marathon“-Distanzen von 2900 und 2300 Metern standen auf dem Programm.

Freudige „Kölsche Tön“ waren bei der Siegerehrung nach einem der Hauptrennen um den „Prix Toulouse“ (2900 Meter/7000 Euro Dotierung) zu vernehmen. Der Kölner „Stall Päädsmann“ (Pferdemänner), eine Besitzergemeinschaft um Jürgen Wolf, Günter Fuhrmeister und Trainer Markus Klug, bejubelte den Triumph des vierjährigen Hengstes Sworn Terz. Dieser hatte kürzlich bereits in Mannheim auf der 2500-Meter-Distanz allen Konkurrenten die Hufe gezeigt. Nun steuerte der Kölner Jockey Eugen Frank den Vollblüter auch in Mülheim zum Sieg.

Eine geschickte Renneinteilung von Eugen Frank war der Schlüssel zum Sieg. Vorne machte die von Dr. Andreas Boilte in Lengerich trainierte und von Fabian Weißmeier (Sonsbeck) gerittene Andromeda Tempo. Erst auf der Zielgeraden galoppierte Sworn Terz an der vierjährigen Stute vorbei und sicherte sich mit einer Dreiviertel-Länge Abstand souverän den Sieg. Andromeda landete auf dem zweiten, Vabinsaru unter dem Gütersloher Jockey Jozef Bojko auf dem dritten Rang. „Sworn Terz war eigentlich für kürzere Distanzen vorgesehen. Dann sagten die Jockeys Adrie de Vries und Eugen Frank, dass er auch weitere Strecken in Angriff nehmen könne. Nun sind wir froh, dass wir auf diese Tipps gehört haben“, erklärte Mitbesitzer Jürgen Wolf nach der Siegerehrung.

Neun Starter wurden im „Prix Toulouse“ an den Ablauf gebracht, vier davon werden am Raffelberg auf Galopprennen vorbereitet. Ein Podestplatz sprang für das Quartett auf heimischem Geläuf nicht heraus. Immerhin Vierter wurde der vom 76-jährigen Bruce Hellier vorbereitete Guardian Angel, der bereits neun Jahre alt ist und schon einige Rennen am Raffelberg bestritten und auch gewonnen hat. Die lange 2900-Meter-Distanz war aber auch für den routinierten Wallach, der von André Best gesteuert wurde, eine Premiere. Bruce Hellier sagte nach dem Rennen: „Guardian Angel hat Kampfgeist bewiesen. Er hatte während des gesamten Rennens Tuchfühlung zur Spitze. Das war prima!“

Auch der fünfte Platz warf noch ein kleines Preisgeld von 350 Euro ab. Diesen Rang belegte schließlich der von Julia Römich vorbereitete Balu. Der sechsjährige Wallach, der in der Startphase gerne etwas bockig ist, wurde vom Italiener Francesco Ladu geritten. Die beiden übrigen Mülheimer Starter, Landadel (Trainerin Julia Römich) und Sarina (William Mongil) belegten die Plätze sieben und neun.

Noch höher dotiert war der „Prix Saint Cloud“, das Abschlussrennen am Donnerstagabend. Mit der sechsjährigen Stute Cheruska gab es in dieser Prüfung mit einem Gesamtpreisgeld von 8000 Euro eine mehr als deutliche Siegerin. Trainer von Cheruska ist ebenfalls der Kölner Markus Klug. Ihm gefiel der Raffelberger Renntag am Donnerstagabend besonders gut.

Trainerin Almenräder verfolgte Sieg aus der Ferne

Im „Prix Bordeaux“ über 1400 Meter setzte sich Anatevka Sun durch. Die Mülheimer Trainerin Yasmin Almenräder weilte nicht in der Heimat, sondern betreute einen Teil ihrer Schützlinge beim Frühjahrs-Meeting in Iffezheim. Ins Preisgeld galoppierte auch die von Doris Smith vor Ort trainierte Laudation als Vierte.

Platz zwei im „Prix Deauville“ (1600 Meter/5000 Euro) ging an die vierjährige Mathilda. Geritten wurde die vom Mülheimer Trainer Jens Hirschberger vorbereitete Stute von Koen Clijmans. Nicht zu schlagen war die irische Stute Vega mit Jozef Bojko im Sattel. Sie hatte am Ende fünf Längen Vorsprung vor Mathilda.

Am Toto wurden 63 931 Euro umgesetzt. Auf der Bahn setzten die Besucher davon 39 675 Euro. Der nächste Renntag am Raffelberg geht am Samstag, 16. Juli, ab 12 Uhr über die Bühne. Diese Veranstaltung ist das Mülheimer Saisonfinale.