Mülheim. Neuer Eigentümer der 44 Fußballelder großen Industriefläche ist ein Anleger aus den Niederlanden. Es sind langfristige Mietverträge vereinbart.
Die Siemens AG hat ihren Techno Park samt dem Büroturm als Mellinghofer Landmarke an das börsennotierte niederländische Immobilienunternehmen Geneba Properties verkauft. Die neue Eigentümerin gab sich bei der Präsentation des Millionen-Deals – die Rede ist von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag – als zuverlässige Partnerin für die langjährigen Mieter und die Fortentwicklung des 19,8 Hektar großen Industrieareals, das einer Fläche von 44 Fußballfeldern entspricht.
Über ein Jahr lang habe es gedauert, das Projekt zur Vertragsreife voranzutreiben, so Uwe Heßeling als Leiter des regionalen Asset-Managements bei Siemens. Interessenten habe es viele gegeben. „Da waren auch einige Cowboys unterwegs, die mit dem Ferrari vorgefahren sind, sich den Techno Park aber nicht mal angeschaut haben“, sagt er mit Blick darauf, dass nicht jeder potenzielle Investor jenen serösen Eindruck hinterlassen habe, der Siemens mehr Wert gewesen sei als der eingestrichene Verkaufspreis. Denn Siemens bleibt; die Industriehallen sind für weitere zehn Jahre angemietet, die meisten der Büroräume auch.
Hoffnung auf mehr als 100 Arbeitsplätze
Entschieden wies Heßeling zurück, dass Siemens sich mit dem Verkauf des Techno Parks Flexibilität geschaffen haben könnte für den Eventualfall, dass das Kraftwerksgeschäft am Standort aufgrund des schwierigen Marktumfeldes in Zukunft kleiner gesetzt wird. Mit dem Verkauf der konzerneigenen Immobilien verfolge Siemens ausschließlich das Ziel, die „Eigentumsquote auf gesundem Maß“ von rund 60 Prozent zu halten, da etwa in Cuxhaven (Windkraft) und Dortmund (Wartung Rhein-Ruhr Express) neue Immobilien entstünden. „Wir werden langfristig im Techno Park bleiben.“ Der Verkauf mache Sinn, „um im Hafen noch einmal investieren zu können“.
Entwicklung der Industriefläche
Den Siemens Techno Park gibt es seit dem Jahr 2000 – er ist eine Antwort des Konzerns auf die Produktionsverlagerung an die Rheinstraße im Hafen.
Neben Siemens sind GNS und Siempelkamp Nukleartechnik (beide in der Produktion von Castor-Transportbehältern tätig) weiterhin Mieter im Park.
„Wir geben Ihrem Unternehmen ein Zuhause“ – mit diesem Slogan wirbt Geneba für Vertrauen in ein an Langfristigkeit orientiertes Engagement in Mülheim. Für Unternehmen, so Meinel, sei der Verkauf von Immobilien eine insbesondere im Ruhrgebiet bislang wenig genutzte Chance, „stille Reserven für Wachstumspotenziale zu heben, nicht genutztes Kapital in liquide Mittel umzuwandeln“.