Mülheim-Saarn. St. Mariä Himmelfahrt hat in den vergangenen zehn Jahren 3000 Mitglieder verloren. Trend setzt sich fort. Ende 2017 erhält der Bischof Konzept.
Auch in der Linksruhr-Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt hat man sich jetzt unter dem Druck des demografischen Wandels auf den Weg gemacht, ein Zukunftskonzept für die aus den drei Teilgemeinden St. Mariä Himmelfahrt (Saarn), St. Michael (Speldorf) und Herz Jesu (Broich) bestehende Pfarrgemeinde zu entwickeln, das Ende 2017 dem Bischof vorgelegt werden soll. Symbolisch für den Aufbruch steht das von Eva Hamann dreifarbig gestaltete neue Pfarrei-Logo.
Gemeinde-Pfarrer Pater Josef Prinz, Verwaltungsleiterin Anneliese Rakowski und der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Manuel Gatz nennen die Eckdaten der absehbaren Entwicklung: Seit 2006 hat St. Mariä Himmelfahrt 3000 Mitglieder verloren und zählt aktuell noch etwas mehr als 16.000 Mitglieder.
Für jede Anregung aus der Gemeinde dankbar
„Weil nicht genug katholische Kinder nachkommen“, wie Gatz feststellt, muss man in St. Mariä Himmelfahrt wie in den Nachbar-Pfarreien St. Barbara und St. Mariae Geburt damit rechnen, dass sich die Zahl der Gemeindemitglieder bis 2030 um ein Drittel reduzieren wird und die zur Verfügung stehenden Kirchensteuereinnahmen im gleichen Zeitraum um die Hälfte schrumpfen werden.
„Ich weiß, dass das vielen Gemeindemitgliedern Angst macht. Aber die notwendige Generalüberholung unserer Gemeindestrukturen ist auch eine Chance, die am Ende, unabhängig von Gebäuden, sogar zu einem intensiveren Gemeindeleben führen könnte“, glaubt Manuel Gatz.
Phase des Urteilens
Derzeit sind der Koordinierungsausschuss und fünf Arbeitsgruppen, denen pastorale Mitarbeiter, Gemeinderäte, Kirchenvorstände und andere interessierte Gemeindemitglieder angehören, in einer Phase des „Sehens.“ Es geht um eine Bestandsaufnahme des Gemeindelebens, aber auch um Zahlen, Fakten, Daten und Gemeindeimmobilien. „Die Arbeitsgruppen sind zwar schon in Aktion und voll besetzt, aber wir sind für jede Anregung aus der Gemeinde dankbar“, unterstreicht Prinz.
Pfarrgemeinderatschef Gatz geht davon aus, dass die Ergebnisse der Bestandsaufnahme im Februar 2017 der Pfarrversammlung vorgestellt werden können. Anschließend sollen in der Phase des Urteilens Konsequenzen aus den erhobenen Zahlen, Daten und Fakten gezogen werden.
Eigentlich sollen die Gemeinderäte Ende 2017 neu gewählt werden. Sie wollen jedoch beim Bischof eine Verlängerung der Amtszeit beantragen. „Es macht keinen Sinn, wenn die jetzigen Räte Entscheidungen treffen, die dann neu gewählte umsetzen müssten.“