Mülheim.. Die Hamburgerin Lea Tatje zog für ihr Studium nach Mülheim. An der HRW schätzt sie die familiäre Atmosphäre. Heute ist sie Vorsitzende des Asta.
Die Hamburgerin hätte die Auswahl unter zehn Hochschulen gehabt und Lea Tatje entschied sich für die Hochschule Ruhr West – nun studiert sie hier im sechsten Semester Energie- und Wassermanagement. Leicht ist ihr die Entscheidung nicht gefallen, bereut hat sie diese aber keinesfalls.
Durch ein Sanierungsprojekt eines Pavillons an ihrer Schule in Hamburg war ihr Umweltbewusstsein zunächst geschärft worden. Bei ihrem Au-Pair-Aufenthalt in New York erlebte sie dann, wie verschwenderisch die Amerikaner mit Rohstoffen umgehen. „Es war für mich kaum auszuhalten wie hier Ressourcen vergeudet werden“, erinnert sich Lea Tatje. So stand nach der Rückkehr fest, „dass ich irgendwas mit Energieeffizienz und Ressourcenschonung studieren will. Ihr wurde noch etwas anderes klar. In New York lebte sie in einem kleinen Kaff auf Long Island, die Übersichtlichkeit gefiel ihr. Bei ihrer Rückkehr schien ihr das „Tor zur Welt“ plötzlich anonym und einen Studiengang mit der angestrebten Ausrichtung gab es auch nicht.
Schwärmen von der familiären Situation
Sie informierte sich über Studiengänge, schrieb Bewerbungen und erhielt zu ihrer Überraschung lauter Zusagen. Die Entscheidung ging sie pragmatisch an. „Ich besorgte mir eine Bahncard 50, schrieb die Asten an und bat um ein Treffen, um mir die Hochschule vorzustellen.“ Sie schrieb aber nur die fünf kleinen Hochschulstandorte an. „An den großen war ich mir sicher, dass ich irgendwie durchkomme, aber an der kleinen Hochschule müsste es mir wenigstens gefallen.“ Die Container in Dümpten wirkten auf sie nicht abschreckend, die Erzählungen der Asta-Vertreterin dagegen aber umso verlockender.
Sie schwärmt von der familiären Situation, dem engen Kontakt zu den Professoren und dass hier nicht alles festgefahren ist, dass es so viel gibt, was die Studenten mitentwickeln können. Wasser und Energie spiele im Ruhrgebiet zudem eine zentrale Rolle und die Ruhr zähle zu den Dingen, die sie in der Innenstadt neben den Cafés begeistere. Erfreut bemerkt die 23-Jährige, die eine kleine hübsche Wohnung beim MWB gefunden hat, dass die Innenstadt aufblühe, was sie auch auf die Hochschule zurückführe.
Mehr als nur eine Matrikelnummer sein
Bei der Grillparty zur Erstsemesterbegrüßung war dann die Asta-Vertreterin die erste Studentin, die sie kannte. Sie habe angeboten zu helfen, fand es auch wichtig, die Interessen der Studenten zu vertreten, stellte sich zur Wahl, war zunächst für die Finanzen zuständig und ist inzwischen stellvertretende Vorsitzende des Asta. Das Team sei supernett und wer etwas machen will, könne das auch. „Da kann ich nur Mut machen“, sagt Lea Tatje
„Es ist schon cool, hier alle zumindest vom Sehen her zu kennen und auch für die Professoren ist man hier nicht nur eine Matrikelnummer“, findet die Hamburgerin. Ob sie nach ihrem Abschluss im Revier bleibt, sei eher unwahrscheinlich – sofern es beruflich keinen zwingenden Grund gebe. Der Norden und ihre Freundinnen fehlen ihr dann doch.