Mülheim. Der Spielplatz Max-Kölges-Straße liegt nun seit einem Jahr brach, weil Anwohner der Stadt Mülheim kein Wegerecht für notwendige Reparaturen einräumen.
Um den Spielplatz an der Max-Kölges-Straße hat sich eine regelrechte Posse entwickelt: Die Stadt müsste die Spielgeräte eigentlich sanieren, kann dies aber nicht tun, weil Eigentümer das Wegerecht für die Zufahrt verwehren. Seit einem Jahr ist der Spielplatz gesperrt. Wird keine Lösung gefunden, droht die Schließung.
Idyllisch liegt der Spielplatz Max-Kölges-Straße im Innenhof des Wohnblocks. Eine bunte Rutsche gibt es dort genauso wie einen Spieltisch aus Holz. Kinder spielen hier jedoch seit zwölf Monaten nicht mehr. Die Spielgeräte und die dazugehörigen Sandkästen sind durch Bauzäune abgesperrt. Aus dem Sand wächst bereits Unkraut. Dahinter steckt eine skurrile Geschichte: Die Stadt möchte den Spielplatz gerne sanieren. Reparaturen an den Spielgeräten sind notwendig. Der Sand muss ausgetauscht werden. Doch die dafür notwendigen Geräte können den Spielplatz nicht erreichen. Das Tor für die Zufahrt über die Kohlenstraße bleibt für sie verschlossen.
Schließung ist die letzte Konsequenz
Die Eigentümer des Hauses geben die Spielverderber und räumen der Stadt kein Wegerecht ein. „Bis zu einem Eigentümerwechsel vor ein paar Jahren gab es nie Probleme. Jetzt können wir auf dem Spielplatz nicht arbeiten. Aus Sicherheitsgründen ist er deshalb gesperrt“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Der zweite Zugang an der Zunftmeisterstraße erlaubt lediglich Fußgängern den Zutritt. Doch das hilft der Stadt nicht weiter. „Handarbeit wäre hier zu teuer“, erläutert Wiebels.
Anwohnerin und Spielplatzpatin Annegret Wardel ist über den Zustand erbost. „Es darf doch nicht sein, dass hier nicht gespielt werden kann“, sagt sie. Der Spielplatz sei immer gut genutzt worden. „Als wir vor 30 Jahren hier eingezogen sind, waren nachmittags bis zu 50 Kinder da“, erzählt die 54-Jährige, die als Tagesmutter nur zu gerne mit ihren Gruppen auf dem Spielplatz tollen würde. „Die Kinder leiden darunter, dass die Eigentümer nicht akzeptieren können, dass die Kleinen auch mal laut sind“, sagt Wardel.
Bei der Stadt hat man bislang vergebens nach einer Lösung für die verzwickte Lage gesucht. Aktuell liegt der Fall bei der Rechtsabteilung. Die Gespräche mit den Eigentümern ruhen. „Wenn es keine Einigung gibt, ist die Schließung die letzte Konsequenz“, verdeutlicht Wiebels.