Mülheim. . Eine Karte auf der Behördenseite im Internet zeigt, wo in der Vorwoche eingebrochen worden ist. Schwerpunkt lag in Broich

Erst gab es nur vereinzelt Pilotprojekte zum so genannten Einbruchsradar, etwa in Bochum. Dann verfügte Innenminister Ralf Jäger, angesichts der steigenden Wohnungseinbruchszahlen, dass ein Einbruchsradar ab Mitte April bei allen 47 NRW-Polizeibehörden einzuführen sei.

Die Polizei Essen/Mülheim bietet diesen Service seit dem Wochenende auf ihrer Internet­seite an. „Es war unser eigenes Ziel, schon zum 1. April damit an die Öffentlichkeit zu gehen“, sagte ein Behördensprecher. Jeweils eine Karte von Essen und von Mülheim zeigt nun die Orte der Wohnungseinbrüche und der Einbruchsversuche aus der Vorwoche.

Auf den Karten erkennt man nur die Stadtteile, die Straßen samt Hausnummern aus Datenschutzgründen allerdings nicht. Sechs Einbrüche oder versuchte Einbrüche gab es demnach in der 13. Kalenderwoche im Stadtgebiet, drei davon in Broich, je einen Fall in Holthausen, Heißen und Styrum. Die Karte wird wöchentlich aktualisiert, voraussichtlich am Freitag.

Aufmerksamkeit der Bürger könnte steigen

Die Karte, der Einbruchsradar, soll nun bei den Bürgern für mehr Trans­parenz und Sensibilität sorgen. Wer weiß, dass in der Nachbarschaft eingebrochen wurde, hat vielleicht doch etwas bemerkt. Die Polizei erhofft sich Hinweise auf Täter, die helfen könnten, Einbrüche aufzuklären oder schon im Vorfeld zu verhindern, und ruft die Bürger ausdrücklich dazu auf, im Verdachtsfall die Notrufnummer 110 zu wählen.

Der Mülheimer Stadtverordnete Jochen Hartmann (fraktionslos), der sich schon früh für einen Einbruchsradar auch für Mülheim ausgesprochen hatte, begrüßte die Einführung ausdrücklich. Hartmann geht davon aus, dass die Veröffentlichung die Aufmerksamkeit der Bürger in ihrer unmittelbaren Wohngegend steigern werde. Möglicherweise könnten sich noch nachträglich Zeugen melden, so seine Erwartung.

Wie berichtet, ist die Zahl der Wohnungseinbrüche auch in Mülheim angestiegen: um 178 Taten von 596 (in 2014) auf 774 (in 2015) – eine Zunahme von fast 30 Prozent. 89 Taten konnten aufgeklärt und 71 Tatverdächtige ermittelt werden.

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