Mülheim. Alltagswagen, Traumautos und Kuriositäten der 50er und 60er Jahre werden beim Oldtimercup im Dorf gezeigt. Fahrer aus Mülheim und Umgebung können sich melden.
Eine Minute gibt sich Hartmut Mäurer pro Auto: Als Moderator wird er am Samstag, 3. September, beim Saarner Oldtimercup auf der Düsseldorfer Straße jedes gemeldete Fahrzeug vorstellen – bei bis zu 100 Teilnehmern wird er damit gut anderthalb Stunden beschäftigt sein. Dass es über die motorisierten Klassiker viel zu sagen gibt, wird bereits bei der Vorstellung der Veranstaltung deutlich.
Drei Oldtimer stehen in der Verkaufshalle von Auto Wolf. Sie bieten einen Vorgeschmack auf das, was die Besucher Anfang September im Saarner Dorf erwartet und sollen Oldtimer-Besitzer motivieren, sich für den inzwischen dritten Cup anzumelden. „Unser Ziel ist, Vielfalt zu zeigen“, sagt Hartmut Mäurer vom Organisationskomitee, seit 45 Jahren Freund schöner, alter Wagen. „Alltagsautos der 50er und 60er Jahre“ sollen in Saarn vorfahren, aber auch „Kuriositäten“ und natürlich „Traumautos“.
"Der erste Einspritzer"
In die erste Kategorie fällt der Lloyd LP 215, mit dem Besitzer Klaus Korte schon in Urlaub gefahren ist – und das, obwohl man „jeden Berg mit Anlauf nehmen muss“. Der Wagen von 1957 hat elf PS, eine Spitzengeschwindigkeit von 75 km/h und kostete einst 2830 DM – ohne Stoßstangen, Radkappen, Rücksitz und Heizung. Letztere gab’s für 40 Mark Aufpreis.
Direkt daneben parkt das absolute Gegenteil eines Alltagsautos: ein Mercedes 300 SL Roadster. „Das ist kein Auto für Kinderreiche, sondern ein Auto für reiche Kinder“, sagt Besitzer Norbert Barthel und schiebt gleich hinterher, dass der Wagen 1957 nach Paris ausgeliefert wurde – „angeblich an einen Nachtclubbesitzer“. Der für den Rennsport gebaute Motor sei „der erste Einspritzer“ und auf der Autobahn zu Hause. Da schafft er auch heute noch 200 km/h, betont Norbert Barthel.
"Benzingespräche" am Abend
Komplettiert wird das Trio durch einen Austin Healey 100/4, der 1954 gebaut wurde und seitdem bei diversen Rallyes startete. Kurtludwig Lindgens, der ihn vor fünf Jahren ersteigerte, spricht auch von eigenen Rallye-Teilnahmen, wenn er sagt: „Der Wagen hat schon einige Abenteuer erlebt.“ „Spaß“ mache er zudem: „Der stinkt und macht Krach wie’n Großer.“
Anmeldung und Termine
Oldtimer-Besitzer, die beim Saarner Cup am 3. September mitfahren möchten, müssen sich bis 12. April beim Veranstalter, der Saarner Werbegemeinschaft, melden. Bei mehr als 100 Bewerbern wählt das Veranstaltungskomitee die Teilnehmer aus.
Anmeldeformulare können per Mail, Post (Werbegemeinschaft Saarn, Düsseldorfer Straße 107, 45481 Mülheim) oder telefonisch 0151/11 09 40 09 angefordert werden. Dann gibt es auch einen Ablaufplan sowie nähere Infos. Das Nenngeld pro Team (Fahrzeug mit Fahrer und Beifahrer) kostet 95 Euro. Weitere Mitfahrer, die am Programm teilnehmen, zahlen 50 Euro. Kinder bis zwölf Jahre fahren kostenfrei mit.
Die drei Herren werden beim Oldtimercup in Saarn dabei sein. Insgesamt gibt es bis zu 100 Startplätze; mehr sei nicht machbar. Fahrtleiter Klaus Bierhoff vom Vorstand des Automobilclubs Mülheim plant eine gemeinsame Tour – bei Oldtimern spricht man von einer „Wanderung“ – gen Bergisches Land, bevor ab etwa 15 Uhr alle Autos auf einer Rampe auf der Düsseldorfer Straße vorgestellt werden. Ein gemeinsames Frühstück sowie eine Abendveranstaltung bei Auto Wolf rahmen den Tag für die Teilnehmer ein und bieten laut Bierhoff Raum für „Benzingespräche“. Ach, derweil kann im Saarner Dorf übrigens gebummelt werden: Die Händler laden von 10 bis 18 Uhr zum „langen Samstag“.