Mülheim-Dümpten. Die Besucher kritisierten einmal mehr zu hohe Geschwindigkeit auf dem Schildberg und den schlechten Zustand der Fahrbahnen im Stadtteil.
Eines wurde schnell deutlich im ausgesprochen gut besuchten WAZ-Lesercafé: Die Dümptener hängen an ihrem Stadtteil und schalten sich vehement ein, wenn es irgendwo holpert.
Zu sehr in Fahrt indes ist nach Ansicht vieler Dümptener der Verkehr auf dem Schildberg. Tempo 30 gilt dort, aber selbst im Bereich der Grundschule werde häufig zu schnell gefahren, beklagen Anwohner. „Kürzlich habe ich sogar gesehen, wie einer ein anderes Auto, das 30 fuhr, überholt hat“, berichtete eine Besucherin des WAZ-Lesercafés, das diesmal im Café Dümpten, dem ehemaligen „Schildbürger“, stattfand. Wenn geblitzt würde, dann zu Zeiten, in denen die Grundschüler schon nicht mehr auf der Straße sind, hat Horst Winkelmann beobachtet.
Ordnungsamtsleiter Bernd Otto nimmt diese Anregung auf, sagte er im Gespräch mit dieser Zeitung, schränkt aber ein: „Wir können nicht nur zu den Zeiten blitzen, in denen die Kinder zur Schule kommen.“ Das Ordnungsamt habe nur einen zum Blitzen ausgelegten Wagen, zudem könne kein Schichtbetrieb gefahren werden, weil dazu zu wenig Mitarbeiter vorhanden seien – beides Faktoren, die die Einsatzfähigkeit begrenzten, so Otto. Ein Leser schlug vor, auf dem Schildberg Aufpolsterungen aufzubringen, damit Auto- und Motorradfahrer dadurch gebremst würden. Als sogenannte verkehrsbedeutsame Straße sei der Schildberg dafür aber nicht vorgesehen, sagte Otto.
Kanalsystem soll erneuert werden
Weitere Gefahrenpunkte im Straßenverkehr sehen die Dümptener an der Oberheidstraße. Zum einen im Kurvenbereich bei Edeka: Dort könnten gerade Senioren die Straße schlecht überqueren, weil sie nicht gut einsehbar sei und zudem zu schnell gefahren würde. Eine Kritik, die die Dümptener seit Jahren äußern. Einen Zebrastreifen einzurichten oder Tempo 30 einzuführen hält Ordnungsamtsleiter Otto an dieser Stelle für schwierig, weil auch die Oberheidstraße eine sogenannte verkehrsbedeutsame Straße sei.
Für die Bürger
Das WAZ-Lesercafé tourt regelmäßig durch die Stadtteile und findet jeden Monat an einem anderen Ort statt. Einen festgelegten „Fahrplan“ gibt es dafür nicht.
Ziel ist, mit den Bürgern vor Ort ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, wie es sich in ihrem Stadtteil lebt. Die Themen der Bürger sind dabei vorrangig.
Das nächste WAZ-Lesercafé planen wir für Mitte April in Selbeck. Dort wird auch die Tempo 30-Zone ein Thema sein. Datum und Ort werden noch bekannt gegeben.
Auch der Zustand der Oberheidstraße im weiteren Verlauf Richtung Aktienstraße macht den Dümptenern Sorgen. Zu viel Schwerlastverkehr fahre daher, weshalb die Fahrbahndecke an vielen Stellen kaputt sei. Dazu konnte Bernd Lüllau vom Dümptener Bürgerverein vermelden, dass die Stadt in Aussicht gestellt habe, dort in diesem Frühjahr Abhilfe zu schaffen. Dazu gab Horst Volkenborn, selbst Straßenbaumeister, zu Bedenken, dass auf der Oberheidstraße abschnittsweise auch das Kanalsystem erneuert werden soll. „Und das sollte tunlichst passieren, bevor die Straße neu gemacht wird“, betonte Volkenborn.
Weitere Themen aus dem Dümptener WAZ-Lesercafé werden wir in den nächsten Tagen aufgreifen.