Mülheim. . Rund 35 offene Stadttouren bietet die MST jährlich an – per pedes oder Schiff, auf zwei oder vier Rädern können Interessierte die Stadt (neu) entdecken.
Zu Fuß und vom Fluss aus, auf zwei oder vier Rädern – Mülheim lässt sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Diese Chancen nutzen nicht nur Besucher, sondern auch Mülheimer immer wieder. Die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) bietet monatlich offene Thementouren an. Einige sind bereits seit Jahren im Programm, doch kommen auch immer wieder neue hinzu.
Grund für die stete Erneuerung sind die Gästeführer der MST. Angela Christians, die für die Erlebnistouren bei der Tourismusgesellschaft verantwortlich ist, spricht von einem harten Kern von elf Mülheimern, die seit Jahren dabei sind. „Sie erarbeiten die Touren und leben das Ganze“, sagt die MST-Mitarbeiterin. Die unterschiedlichen Interessen der Gästeführer spiegeln sich in den diversen Schwerpunkten wieder. Der eine nimmt die Architektur in den Blick, der nächste die Kunst, andere die Geschichte. Auch den Blick von außen gibt es seit einigen Jahren. „Durch die Kulturhauptstadt kamen neue Gästeführer aus anderen Städten hinzu“, sagt Angela Christians.
Neue Blicke auf die Region
35 bis 40 offene Touren veranstaltet die MST pro Jahr. Dazu gehören Klassiker wie der Innenstadtrundgang „Mölm Bowenaan“, der vom Kirchenhügel zum Schloß Broich führt, und die „Mülheimer Kontraste“, die Bustour zu Arbeitersiedlungen und Unternehmer-Villen. Beide sind echte Dauerbrenner, die immer Interessierte finden. Doch gibt es bei Stadttouren, wie Angela Christians sagt, „ein großes Stammkundenpotenzial“. Das bringe einen gewissen „Erwartungsdruck“ mit sich; Neues müsse her. In 2016 sind das beispielsweise Stadttouren auf Ruhrdeutsch. Per Bus (im Juni) oder per pedes (im Oktober) sind die Teilnehmer „Unterwegs mit Hotte Schibulski“ und lernen Mülheim „ohne Bohei und Fissematenten, aba mit viel Lokalkolleritt“ kennen. Außerdem werden „Musikecken in der Altstadt“ in Kooperation mit einer Essener Musikschule aufgemacht: An verschiedenen Stellen in der Altstadt werden Musikschüler Mitte Juni das vom Gästeführer Erzählte passend musikalisch begleiten.
Doch auch bewährte Touren wandeln sich, so wie sich die Stadt wandelt. Bei Führungen durch die Altstadt sei künftig auch das neue Petrikirchenhaus Thema, zählt Angela Christians auf. Seit der Sanierung sind die Führungen durch das Historische Rathaus stets ausgebucht. Auch der Radschnellweg (RS 1) habe Potenzial, das man bei der MST nutzen will. „Eigentlich wurde der RS 1 für den täglichen Radverkehr konzipiert, aber das touristische Interesse ist groß.“ Er biete neue Blicke auf die Region.