Mülheim. Die Anmeldezahlen zum nächsten Schuljahr liegen vor. Sichtbar wird eine große Diskrepanz bei den Realschulen. Bisher haben sich nur 23 Schüler für die letzte Hauptschule in der Stadt angemeldet.

Auch wenn der Schulalltag an der Realschule in Broich zum Teil unter räumlich miserablen Bedingungen erfolgen muss, zählt die Schule zu den gefragtesten in der Stadt: Mit 171 Anmeldungen wurden dort in den vergangenen drei Tagen – jenseits der Gesamtschulen – die meisten Kinder angemeldet. Die Nachfrage zeigt, wie dringend die Schule auf einen Erweiterungsbau angewiesen ist. Nachteil der Beliebtheit: Nicht alle Schüler werden aufgenommen.

Große Verschiebungen von Schülern werde es jedoch nach den Anmeldungen für das nächste Schuljahr diesmal nicht geben, sagt der Leiter des Schulverwaltungsamtes, Uwe Alex. Wer zur Realschule möchte, findet auch an dieser Schulform einen Platz. Vor allem die Realschule Stadtmitte verfügt noch über reichlich freie Kapazitäten. Dort gingen die Anmeldungen – zur Überraschung der Schulverwaltung – auf 53 Schüler zurück.

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Die wenigsten Eltern wählten die Schulform Hauptschule für ihr Kind. Die Schule am Hexbachtal, die einzige noch vollständige Hauptschule in der Stadt, verzeichnete 23 Nachfragen. Um weiter bestehen zu können, müssen zwei Eingangsklassen gebildet werden.

Gesamtschulen können zahlreiche Wünsche nicht berücksichtigen

„Ich gehe davon aus“, so Alex, „dass wir das bis zum Beginn des Schuljahres erreichen werden.“ Erfahrungsgemäß gibt es gerade an der Hauptschule Nachzügler.

Rückläufig ist die Zahl der Anmeldungen bei den Gymnasien. Viele hatten eher mit einem weiteren Anstieg gerechnet. 581 Anmeldungen registrierten die fünf Gymnasien, das sind 62 Schüler oder zwei Eingangsklassen weniger als im Vorjahr. „Es gibt jedes Jahr Schwankungen. In diesem Jahr waren die Gesamtschulen stärker gefragt als sonst“, sagt Alex. Lediglich die Otto-Pankok-Schule konnte ihre Zahl steigern. Alle anderen Gymnasien waren weniger stark gefragt, werden aber alle mindestens vier Eingangsklassen bilden. Die zurückgegangene Nachfrage an Gymnasien könnte der Debatte um die Erweiterung einer Innenstadtschule Fahrt nehmen.

Bei den Gesamtschulen, wo bereits vor einer Woche das Anmeldeverfahren stattfand, konnten zahlreiche Wünsche nicht berücksichtigt werden. Sowohl an der Gesamtschule in Styrum als auch in Dümpten reichten die Plätze bei weitem nicht. Einige kamen über den Zweitwunsch an der Gesamtschule Saarn unter, die nur eine geringe Nachfrage hat. „Durch die Umverteilung“, so Alex, „können an der Saarner Gesamtschule erneut vier Eingangsklassen gebildet werden.“ Für Gesamtschulen ist das die Mindestgröße.