Mülheim. . Mike Massy ist in seiner Heimat bereits ein Pop-Star. Im Theater an der Ruhr stellte er im Rahmen der Reihe Klanglandschaften seine Musik vor.
Auch junge Musiker pflegen das reiche Erbe ihrer alten arabischen Kultur. Erstmals war jetzt der libanesische Sänger, Komponist, Pianist und Schauspieler Mike Massy im Klanglandschaften-Konzert mit seiner Band im Theater an der Ruhr zu Gast. Der 1982 geborene Mike Massy, der in seiner Heimat den Ruf eines Pop-Stars genießt und der mit seiner musikalischen Botschaft alle konfessionellen Grenzen überschreitet, lud seine Besucher vor vollem Haus zu einer Reise von Ost nach West ein. Zu hören waren faszinierende Klänge und Rhythmen zwischen Sufi-Poesie und andalusisch-arabischer Tanzkunst. Eine Musik, die im Libanon die Generationen miteinander verbindet, die die Kulturfreunde in Westeuropa aber erst noch kennenlernen möchten.
So erlebte das Publikum im gut besuchten Theater an der Ruhr ein spannendes Konzert mit stilistisch vielseitigen Orientierungen, die eine morgenländisch-musikalische Entdeckungsreise der besonderen Art boten. Bei seinem Mülheimer Debüt-Konzert in Deutschland stellte Mike Massy im Quintett sein neues Album „Naseej“ vor, was so viel wie „gewebter Stoff“ bedeutet.
„Wir hoffen, dass wir Eure Herzen erreichen“, begrüßte der sympathische Bühnen-Star seine im Konzert etwas unruhigen Gäste, die bereits beim ersten Stück mitklatschten und das Geschehen temperamentvoll begleiteten.
Perlendes Piano, tiefgründiges Cello
Mit perlendem Piano und tiefgründigen Cello-Klängen des großartigen Streichers Sary Khalife, der als Cellist in seiner Heimat ebenfalls sehr populär ist, sowie einem unwiderstehlichen Rhythmus aus Bass und Schlagzeug machten Massy und seine Freunde hier aus klassischer arabischer Musik elektrisierenden Arabian-Pop. Mit dem hochmelodischen Schmelz des Cellos spielte das Quintett aber auch fein gesponnene Liebeslieder und mit viel Hall in seiner schönen Stimme erzählte Sänger Mike Massy Geschichten, deren Texte man gerne verstanden hätte. So musste man den Reiz dieser wunderbaren Musik für sich sprechen lassen und aus dem orientalisch-atmosphärischem Wohlklang der Kompositionen schöpfen, die als Pop-Songs allesamt hitverdächtig oder auch als romantisierende Filmmusik über gute Qualitäten verfügen.
Der immer noch jugendlich wirkende Mike Massy und seine Band wurden dann vom begeisterten Publikum, darunter auch viele libanesische Landsleute, mit viel Beifall verabschiedet. Auf ein Wiedersehen mit diesem kammermusikalisch erleuchteten Ensemble würde man sich auf jeden Fall an dieser Stelle freuen.
Konzert-Reihe wird fortgesetzt
Die Konzert-Reihe der Klanglandschaften wird am Samstag, 5. März, um 20 Uhr im Theater an der Ruhr mit einem Auftritt des Marokkaners Driss El Maloumi und seinem Trio fortgesetzt. Am 28. April folgt dann noch das konzertante Trauerritual „Leilas Tod“, in dem sich die Klanglandschaften erneut dem Thema „Libanon“ widmen.
Informationen und Karten sind unter 599 01 88 oder im Netz auf theater-an-der-ruhr.de erhältlich.