Mülheim. . Musiker aus ganz Deutschland haben ein Lied ins Internet gestellt. Einer von ihnen ist der Mülheimer Gitarrist Klaus Vanscheidt. Hilfe für die Opfer von Paris.

Schwarze Kappe und rote Gitarre sind das Markenzeichen von Rock-Gitarrist Klaus Vanscheidt. Seit über 25 Jahren tourt der Mülheimer Musiker, Komponist und Produzent durch die Weltgeschichte, spielte mit Bands wie den Toten Hosen, Status Quo, Motörhead, in diversen Formationen und rockte mit Musikerinnen wie Doro Pesch. Klar, dass er über ein großes kreatives Künstlernetzwerk verfügt.

Mit elf Musiker-Kollegen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland hat sich Klaus Vanschscheidt der Melodie für mehr Menschlichkeit verschrieben. Die zusammengetrommelte Gruppe schlägt dabei klare Töne an: Dabei erheben die „Musicians For Paris“ gemeinsam ihre Stimme gegen den Terror. Nach den Anschlägen in Paris hat sich das Musiker-Kollektiv zusammengefunden, um Hinterbliebene und Opfer des Anschlags auf das Bataclan in Paris zu unterstützten. „Wir wollen den Opfern von Paris etwas zukommen lassen“, erläutert Vanscheidt: „Und damit gleichzeitig Flagge zeigen, dass wir diese Terror-Akte nicht kampflos hinnehmen.“ Weder die Pariser Anschläge, noch Terror-Attentate und Attacken wie jetzt in Istanbul und alle anderen auf der Welt, die „hoffentlich nicht mehr kommen werden“, sagt der Gitarrist mit skeptischem Unterton.

Gruppe nahm Song in Mönchengladbach auf

Die Gruppe hat den selbst geschriebenen, komponierten und produzierten Song „A Wound That Won’t Heal“ (Eine Wunde, die nicht verheilt) in einem Mönchengladbacher Tonstudio aufgenommen. „Er steht auf der Internetseite zum Download bereit und wird verkauft“, erläutert Vanscheidt. Für einen Euro kann man das Lied herunterladen oder dort eine Spende hinterlassen (www.musiciansforparis.de). Die Einnahmen sollen den Opfern von Paris zugute kommen. Den Text für das Lied hat Sänger André Santiago aus Darmstadt geschrieben. „Die Musik wurde mit allen zusammen eingespielt“, so Vanscheidt. Alle Musiker auf einen Termin im Mönchengladbacher Tonstudio einzustimmen, sei ein Kraftakt gewesen: „Es kamen Leute aus Österreich und der Schweiz, die sind stundenlang gefahren.“ Näher hatte es da die Sängerin Melissa Heiduk aus Bochum, bekannt aus der Casting-Show „X-Factor“. Aus Bochum dabei ist auch Fotograf Frank Oppitz.

Ein Manifest haben die „Musicians for Paris“ verfasst. Darin heißt es u.a.: „Es war ein Angriff auf die Menschlichkeit und letztlich gegen unsere Kultur und allem, was uns verbindet. Wir als Musiker sehen uns hier in der Verantwortung, aufzustehen und mit fester Stimme ,Nein’ zu Krieg, Terrorismus und Unmenschlichkeit zu sagen.“

Musiker tourt in diversen Formationen

Mit diversen Formationen und Musikern tourt der Mülheimer Rock-Gitarrist durch ganz Deutschland und Europa. Bei 120 CD-Veröffentlichungen hat Klaus Vanscheidt bereits mitgewirkt.

Klaus Vanscheidt begleitete auch „Die Toten Hosen“. Daraus entstand die Zusammenarbeit mit Wolfgang „Wölli“ Rohde, der als Schlagzeuger 15 Jahre lang den Takt bei den „Toten Hosen“ angab. Bei „Wölli & die Band des Jahres“ mischt der Mülheimer aktuell mit. „Wir stecken mitten im zweiten Album.“ Doch erstmal muss Drummer Wölli im Kampf mit dem Krebs kräftig draufhauen, um ihn zu besiegen.