Mülheim. Mit „Schlafkonzerten“ will der Mülheimer Livemusik-Veranstalter Maximilian Bischoff (23) ein neues Konzept in die Stadt bringen. Schlafen ist erlaubt.

Die „kleine Nachtmusik“ ist weltweit bekannt, Schlaflieder sind es auch. Aber von Schlafkonzerten, deren Besucher nicht angeödet sind, sondern tief entspannt, hat man bislang nur vereinzelt gehört. Maximilian Bischoff (23), der hier in der Stadt seit einigen Jahren Livemusik-Reihen veranstaltet, will das Konzept Ende Februar erstmals nach Mülheim bringen.

Die Idee, mittlerweile als geschützte Marke eingetragen, wurde 2013 von Julia Buch entwickelt, Frontfrau einer Band namens Pleasant Pages. Maximilian Bischoff, der seit knapp anderthalb Jahren an der Pop-Akademie in Mannheim studiert, lernte die Sängerin dort als Kommilitonin kennen und stieg als Mit-Organisator ins Team der Schlafkonzerte ein.

Diese machten zuletzt unter anderem Station in Plauen, Zwickau und Heidelberg, waren ausnahmslos ausverkauft. Nächster Schauplatzes für Hörgenuss in der Horizontalen wird Mülheim sein. Am Abend des 26. Februar breiten Maximilian Bischoff und seine Mitstreiter 99 Matten samt Kissen und Decken im Foyer des Otto-Pankok-Gymnasiums aus. Dort darf man sich dann ablegen mit dem gemeinsamen Ziel, das Tempo der live dargebotenen Musik und den eigenen Herzschlag in Einklang zu bringen.

Gitarrist der Söhnen Mannheims tritt auf

Die Schlafkonzerte sind aufgebaut in fünf Phasen: Abholen, Ankommen, Ausruhen, Aufwachen, Aufstehen. Sehr ruhig wird es zwischenzeitlich, Schlummern ist ausdrücklich erlaubt und in der Praxis auch schon mehrfach vorgekommen: „Bisher gab es immer Leute, die tatsächlich eingeschlafen sind“, berichtet Maximilian Bischoff, „auch Männer, die so laut geschnarcht haben, dass ihre Ehefrauen den Ellbogen ausfuhren.“

Die Zuhörer kämen aus allen Altersgruppen – darunter Eltern mit Kindern, Studenten, aber auch ältere Leute – und nicht vorrangig als Fans einer bestimmten Musikrichtung: „Es geht um das Konzerterlebnis“, so Bischoff.

In Mülheim auftreten wird, neben Julia Buch und den Pleasant Pages, auch Kosho, der als Gitarrist zu den Söhnen Mannheims gehört. Erwarten darf man dann eine etwa 70-minütige Performance mit poppiger Entspannungsmusik, die teilweise aus dem Repertoire der beteiligten Künstler stammt, teilweise eigens für die Schlafkonzerte geschrieben wurde.

Aufbau für die Schlafkonzerte ist aufwändig

Um ein wohliges Ambiente zu erzeugen, soll das Schulfoyer abgedunkelt, mit farbigem Licht aus Spots und Scheinwerfern eingekleidet werden. Der Aufbau für die Schlafkonzerte sei recht aufwändig, erklärt Maximilian Bischoff, daher auch die vergleichsweise hohen Eintrittspreise, die deutlich jenseits der Zwanzig-Euro-Marke liegen. „Bei uns mietet man einen Liegeplatz“, sagt der 23-Jährige, „und bekommt das Konzert dazu.“

Zwei Schlafkonzerte kurz hintereinander wird es am Freitag, 26. Februar, geben: um 18 Uhr und um 20.15 Uhr im Forum der Otto-Pankok-Schule. Karten kosten 25, ermäßigt 22 Euro.

Der Vorverkauf beginnt Ende Januar im Otto-Pankok-Gymnasium und in der Buchhandlung am Löhberg. Schon jetzt kann man Ticktes online bestellen auf www.schlafkonzerte.de.