Mülheim. . Der Weg zum Baustart war lang: 2012 diskutierte die Politik erstmals über eine neue Kindertagesstätte, um dem U3-Bedarf in der Stadtmitte zu decken.
Menschenskinder, was für eine Aufregung! Zu Kelle und Speis durften Jungen und Mädchen greifen und bei der Grundsteinlegung ihrer neuen Kita die Zeitkapsel selbst einmauern (oder wenigstens Mörtel draufklatschen). So eine Chance lässt sich natürlich kaum ein Kind entgehen. Denn sie verfolgen die seit drei Wochen laufenden Arbeiten genau. Von ihren derzeitigen Kita-Räumen in der Grundschule an der Zunftmeisterstraße ist es nicht weit bis zum Grundstück an der Auerstraße. Dort entsteht die Kindertagesstätte „Menschenskinder“ mit frühkindlichem Bildungszentrum.
Es war ein langer Weg bis zum Baustart. Bezirksbürgermeister Arnold Fessen deutet es Mittwochmorgen in seiner Rede zur Grundsteinlegung an: Im September 2012, sagt er, war eine neue Kindertagesstätte an diesem Standort erstmals Thema im Bildungsausschuss; im August 2016 soll sie – laufen die Bauarbeiten glatt – eröffnen. Mit der nun entstehenden Einrichtung könne die Versorgungslücke ein wenig geschlossen werden, sagt Lydia Schallwig vom Amt für Kinder, Jugend und Schule: „In der Stadtmitte gibt es nach wie vor einen großen Bedarf“, vor allem an Plätzen für Kinder unter drei Jahren.
Kinder entwerfen Traumhaus
Die werden bisher in der Kita an der Zunftmeisterstraße nicht betreut. Zwei Ü3-Gruppen plus eine Hort-Gruppe sind dort untergebracht und alle Beteiligten müssen ordentlich Treppen steigen, verteilen sich die Räume der Einrichtung laut Lydia Schallwig doch über vier Etagen. Das neue Gebäude wird zwei haben und sechs Gruppen Platz bieten. „Wir werden 30 Kinder unter drei Jahren und 75 Kinder über drei Jahren betreuen“, sagt Kita-Leiterin Heike Küßner.
Grundschulkinder sollen gleichermaßen im Neubau Ansprache finden: Ein frühkindliches Bildungszentrum wird eingerichtet. Ziele, die Arnold Fessen dafür nennt, sind niederschwellige Angebote für Kinder und Familien, „gemeinsames Lernen für Kinder von einem bis zehn Jahren“ sowie „einen sanften Übergang“ von der Kita in die Schule zu ermöglichen. Die Teams der Kindertagesstätte und der Grundschule an der Zunftmeisterstraße sollen, so Lydia Schallwig, weiterhin eng zusammenarbeiten. Für den Bezirksbürgermeister ist dies ein Baustein im Bildungsangebot, das in der Stadtmitte und in Eppinghofen von vielen Partnern unterbreitet wird.
Die Kinder jedenfalls freuen sich auf ihre neuen Räume und haben eigene Entwürfe von ihrem Traumhaus gemalt. Zwei davon wanderten mit der Tageszeitung, dem Kita-Konzept, einem von den Betreuerinnen gereimten Gedicht und (Klein-)Geld in die Zeitkapsel. „Eine Schatzkiste“ nennt ein Mädchen die eingemauerte Büchse und weiß auch, warum es diese Tradition gibt: „Das bringt Glück.“