Jahresrückblick: Mülheims Top-Themen des Jahres 2015
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Mülheim. Viele Ereignisse haben die Stadt in den vergangenen zwölf Monaten bewegt. Die meistgeklickten Mülheimer Online-Artikel und Fotostrecken 2015.
Der Stellwerkbrand in Styrum, kriminelle Kinder in der Innenstadt und diverse Bombenentschärfungen: Diese und viele weitere Ereignisse aus dem laufenden Jahr sind den Mülheimern sicherlich noch gut im Gedächtnis. Doch welche sind die Top-Themen des Jahres 2015? Wir haben einen Blick in die Statistik geworfen und aufgelistet, welche zehn Artikel aus und über Mülheim in unserem Online-Portal von den meisten Menschen gelesen wurden.
Baden in der Ruhr ist ein langgehegter Wunsch. Politiker in Mülheim klagten im Juni über bürokratische Hürden bei der Freigabe. Denn die hängt an vielen Voraussetzungen: Die Einrichtung einer Badestelle müsste bei der zuständigen EU-Behörde beantragt werden. Für eine offizielle Badestelle müssten die Voraussetzungen gemäß Badegewässerverordnung erfüllt sein, es müsste dargelegt werden, wie Verschmutzungen des Wassers verhindert werden, es müssten schifffahrtsrechtliche Regelungen getroffen werden, die Strömungsverhältnisse genau geklärt sein, es müsste geprüft werden, ob eine naturschutzrechtliche Befreiung im Landschaftsplan erforderlich ist, es müssten Haftungs- und Versicherungsfragen geklärt werden, und, und, und. Eine offizielle Genehmigung zu bestimmten Zeiten ist weiterhin nicht in Sicht.
Ärger um eine Folie: Das Südbad hat das Panoramafenster zum Nichtschwimmerbecken mit einer blickdichten Folie überzogen. Was zum Schutz der Kinder gedacht war, sorgte im Februar für Unmut mancher Eltern - und reichlich Diskussionen in unserem Online-Portal.
Eine Zehn-Zentner-Bombe in Dümpten stellte die Stadt am 18. März vor eine Mammutaufgabe: Aus Sicherheitsgründen mussten 4000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Rund 11.000 Anwohner waren aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. In diese Sicherheitszone fiel auch die A40, die mitten im Feierabendverkehr zwischen den Anschlussstellen Dümpten und Winkhausen in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden musste. Zum Glück lief alles glatt: Um 18.45 Uhr war der Blindgänger ohne Zwischenfälle entschärft.
Ein Massenstreit unter etwa 50 Personen Anfang Mai in der Innenstadt zog nicht nur Hunderte Schaulustige an, sondern auch viele Leser in unser Online-Portal. Zuerst war der Polizei auch eine Schießerei gemeldet worden: Ein Mann behauptete, auf ihn sei geschossen worden, anderen wollten Schüsse zumindest gehört haben. Beweise dafür gab es aber nicht. Die Beamten fanden keine Waffe, und niemand wurde durch Schüsse verletzt. Trotzdem war die Atmosphäre mehr als gereizt. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem Hauptbahnhof, um die Szene im Blick zu behalten.
Mehr als 1000 Flaschen entkorkten unbekannte Einbrecher Mitte August in einem Getränkemarkt in Saarn. Wahrscheinliches Motiv: ein Gewinnspiel mit zahlreichen Hauptpreisen, das die Duisburger König-Brauerei bei einer Kronkorkenaktion ausgeschrieben hatte. Ob sie so den Hauptgewinn ergatterten, ist nicht überliefert...
Traurige Szenen im Juni in Heißen: Nachdem ein freilaufender Kangal erst einen Yorkshire-Terrier totgebissen hatte und dann ein Kind verfolgte, erschossen Polizeibeamte das aggressive Tier. Seine Besitzer trauerten: "Pascha war ein toller Familienhund", schrieben sie in einem anrührenden Brief an die Redaktion. "Er war ein Familienmitglied! Und fehlt uns sehr! Es ist ein Rätsel, wie Pascha aus dem Garten entkommen ist, warum er dem Hund so etwas angetan hat. In unserem Dabeisein war er nie auffällig. Wir verstehen das alles einfach nicht."
Noch eine Bombenentschärfung, die für weiträumige Sperrungen sorgte: Wegen einer Zehn-Zentner-Bombe in den Ruhrauen musste am 9. Juni unter anderem die A40 und die Bahnstrecke zwischen Duisburg und Mülheim gesperrt werden. Entdeckt worden war der Blindgänger bei der Auswertung von Luftbildern. Unheimlich: Er lag genau auf dem Zeltplatz an der Ruhr, seit Jahren zelteten und feierten die Besucher des Ruhr-Reggae-Festivals also auf einer Bombe. Die Entschärfung lief zum Glück problemlos.
Genau drei Wochen später übrigens sorgte ein vermeintlicher Blindgänger am 30. Juni erneut für Aufregung. Nachdem die Polizei via Facebook bekanntgegeben hatte, dass wegen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe erneut die A40 gesperrt werden müsse, gab die Stadt aber schnell Entwarnung: Es war lediglich ein Abwurfbehälter mit zehn Stabbrandbomben gefunden worden. Eine Entschärfung und Straßensperrung gab es deshalb nicht. Und so schaffte es die vermeintliche Bombe auch nicht in die Top-Ten 2015.
Ein Brand mit Folgen: Nach einem technischen Defekt in einer Schaltanlage brannte das Bahn-Stellwerk in Styrum am 4. Oktober nahezu aus. Vor allem in den ersten Tagen und Wochen kam es zu zahlreichen Verspätungen, Ausfällen und Umleitungen im Bahnverkehr. Nun wird das Stellwerk wieder aufgebaut. Das wird jedoch dauern: Erst im März 2016 ist mit der Wiederinbetriebnahme und regulärem Fahrplan zu rechnen.
Das Thema Flüchtlinge war im Jahr 2015 in allen Städten ein Dauerbrenner. Auf besonders großes Interesse stieß der Beschluss des Stadtrates in einer Sondersitzung im März, von der Wohnungsbaugesellschaft SWB bis zu 28 weitere Wohnungen in Heißen und Dümpten zur Unterbringung von Neuankömmlingen anzumieten. Während im Januar knapp 800 Flüchtlinge in der Stadt untergebracht waren, stieg die Zahl ab Mitte des Jahres so rasant an, dass aktuell über 2100 Flüchtlinge und Asylbewerber in Mülheim versorgt werden.
Anwohner des Löhbergs beschwerten sich Mitte August über Kinder, die Passanten beleidigen und bedrohen. Das ginge soweit, „dass Kinder alten Leuten die Krücken wegtreten“, bestätigte Bernd Otto, Leiter des Ordnungsamtes, im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung. Ein verstärktes Auftreten von Ordnungsamt und Polizei soll das Problem lösen.
Die fünf meistgeklickten Fotostrecken in Mülheim 2015
Wie sah Mülheim früher aus - und wie dieselbe Ecke heute? Seit Juli vergleichen wir Stadtansichten von gestern und heute - und ergänzen die Fotostrecke wöchentlich:
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