Mülheim. Das Schlagen, Boxen, Treten gegen Kopf und Körper, ausgetragen in einem Käfig, sollte am kommenden Samstag in der Kampfsportschule an der Duisburger Straße über die Bühne gehen, nachdem der Veranstalter in anderen Städten abgeblitzt war.
In Mülheim war die Begeisterung über mögliche blutende Nasen auch nicht gerade groß, obwohl der Veranstalter, die Free Fight Assosiation, stets versicherte, dass es sich hier zwar um einen Kampf-Mix – auch von Kampfkunst ist die Rede – handele, aber dass es auch ein festes Regelwerk gebe. Und das Publikum sei durchweg seriös, keine Chaoten. Etwa 300 Zuschauer wurden in Mülheim erwartet.
Mit der Kampfsportschule sah sich der Ausrichter auf sicherem Boden. Wenn nicht dort, wo sonst? Mit dem härtesten Kampf hatte er jedoch nicht gerechnet: Der deutsche Behördenkäfig kennt mehr Haken als jeder Fighter. Nach einem Ortstermin, der nach Auskunft der Stadtverwaltung sehr sachlich verlief, steht fest: Gegen die Veranstaltung im Käfig kann die Stadt nichts sagen: Free Fighting müsse mit einem Boxkampf gleichgesetzt werden, es gebe einen Kampfrichter, einen Ringarzt. Die Kämpfer sind alle volljährig, die Zuschauer müssen es auch sein. „Ordnungsrechtlich ist das alles in Ordnung”, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Aber!
Die Kampfsportschule befindet sich in einem Gebäude, das zuvor als Lebensmittelladen genutzt wurde. Heute Brötchen, morgens Boxkampf – das geht nicht. Wer dort Kämpfe und sportliche Aktionen durchführen will, benötigt einen genehmigten Umnutzungsantrag. Den gibt's nicht, kann aber gestellt werden, muss dann bearbeitet werden, dauert etwa vier Wochen. Zu spät für die Meisterschaft in Mülheim. So blieb dem Ausrichter keine andere Wahl: Er warf das Handtuch.