Mülheim. . Ralf Bayerlein, Bettina Fronzek, Gudrun Kohler und Manfred Zabelberg wollen ab sofort Menschen auf die Reise schicken: Ihre Dienstleistung ist gratis.

Manfred Zabelberg, Bettina Fronzek, Ralf Bayerlein und Gudrun Kohler haben viel gemein. Sie haben ihre Berufsleben hinter sich. Sie sind reiselustig. Und sie wollen sich ehrenamtlich engagieren.

Starthilfe vom CBE und der Diakonie

Geschult vom Centrum für bürgerschaftliches Engagement CBE und organisatorisch unterstützt von der Diakonie wollen sie jetzt als „Zug-Vögel“ Menschen auf die Reise schicken, die gerne verreisen möchten, aber sich aufgrund ihres Alters oder körperlicher Einschränkungen das allein nicht mehr zutrauen. Selbst jüngere Menschen kennen das: Verreisen wäre ja schön. Doch vor dem Reisen kommt das Kofferpacken, das Bestellen oder der Kauf von Fahr- oder Flugtickets. Und wo soll es wann überhaupt hingehen? Eine Recherche im Internet oder eine Beratung im Reisebüro wäre angebracht. Flug- oder Fahrpläne müssen studiert werden.

So erreicht man die Zug-Vögel oder wird selber einer

Die Zug-Vögel können beim Diakonischen Werk unter 3003 277 kostenlos angefordert werden.

Die Rufnummer ist während der Geschäftszeiten der Diakonie zu erreichen.

Die Diakonie am Hagdorn 1a ist montags, dienstags und freitags von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr, mittwochs von 7.30 Uhr bis 13 Uhr und donnerstags von 7.30 Uhr bis 18 Uhr zu erreichen.

Wer vielleicht selbst als Zug-Vogel ehrenamtlich aktiv werden möchte, sollte sich unter der Rufnummer 97 068 13 an Eva Winkler vom Centrum für bürgerschaftliches Engagement CBE wenden.

„Gerade viele ältere Menschen, die eigentlich immer reiselustig waren, scheuen auf ihre alten Tage diesen Aufwand und bleiben lieber zu Hause“, weiß Manfred Zabelberg. „Das ist doch eigentlich schade. Denn das Reisen ist doch ein Stück Lebensqualität“, findet Gudrun Kohler.

Bayerlein, Kohler, Fronzek und Zabelberg wissen wovon sie reden. Alle waren als Einkäufer, Vertriebler, Ingenieure oder Versicherungsmanager beruflich viel unterwegs und reisen auch im Ruhestand gerne und oft. Kohler und Bayerlein lieben das vielseitige Deutschland und seine pulsierende Hauptstadt Berlin. Fronzek und Zabelberg sind als echte Globetrotter eigentlich schon fast überall auf dieser Welt gewesen.

Keine Taxi-Dienste

Bayerlein stellt klar: „Wir wollen mit unserem kostenlosen Service nicht in Konkurrenz zu Taxiunternehmen treten. Deshalb werden wir gerne ein Taxi bestellen, das Gepäck am Bahnhof aufgeben und unsere Klienten dort empfangen und in den Zug setzen, aber keinen Fahrdienst zum Flughafen oder zum Bahnhof anbieten. Das Taxi müssen die Reisenden dann schon selbst bezahlen.“

Sein Zug-Vogel-Kollege Zabelberg freut sich darüber, „dass uns die am Hingberg ansässige IT-Firma Schrake kostenlos die für unsere Gratis-Dienstleistung notwendige Software zur Verfügung gestellt hat und das wir außerdem auf die organisatorische Hilfe der Diakonie und ihre Telefonzentrale zurückgreifen können.

Diese Zusammenarbeit hat sich auch schon bei den Heinzelwerkern bewährt, die ebenfalls über die Diakonie zu bestellen sind, und seit 2009 vor allem für finanzschwache Mitbürger kostenfrei kleinere Reparaturen im Haushalt durchführen.