Mülheim. . Adventsmarkt in der Mülheimer Altstadt öffnet am Freitag. Mit einem Projekt und besonderen Aktionen soll die Integration von Flüchtlingen unterstützt werden.
Da kommt schon mal der Nachbar mit dem Schrauber in der Hand und fragt, ob er helfen kann“, sagt René Lomonaco. Damit unterstreicht der Betreiber des italienischen Restaurants am Hagdorn den guten Gemeinschaftssinn und den Zusammenhalt in der Altstadt. Und das können die acht anderen Organisatoren aus dem vielköpfigen und stetig wachsenden Netzwerks des Adventsmarktes in der Altstadt blind unterschreiben.
Pro Altstadt, die beiden Kirchen und Pfarrgemeinden, Diakonie, Schulen und Kindertagesstätten, der CVJM, Vereine und Verbände, die Altstadtgastronomen, Nachbarn und Bewohner auf dem Kirchenhügel und weitere Aktive haben wieder alle an einem Strang gezogen: Am kommenden Freitag, 27. November, eröffnet der 16. Adventsmarkt.
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Es ist nicht nur die idyllische Lage im historischen Fachwerk-Kern der Stadt, die diesen Markt bei den Mülheimern so beliebt macht. Liebevolle Details machen den Markt zu einem Höhepunkt im Veranstaltungsjahr der Stadt: Darunter Nikolaus und Engel, Adventskalender, Wunschhaus, Wichtelhütte und Wunderkerzen für den Frieden sowie Bewohner, die ihre Häuser und Höfe öffnen. Im Mittelpunkt steht wieder der soziale Gedanke: 16 gemeinnützige Einrichtungen, die Hütten und Strom umsonst bekommen, zählt Rolf Schulze von Pro Altstadt auf.
69 Teilnehmer
Für karitative Vereine sind die größtenteils selbst gebauten Buden kostenfrei. Gewerbliche Anbieter zahlen 280 Euro pro Stand. Insgesamt, so Schulze, gibt es in diesem Jahr 69 Teilnehmer. Bekannte Anbieter mit Kunsthandwerk sind darunter, aber auch neue Gesichter wie ein junger Chocolatier aus Speldorf und ein Traditions-Eiscafé aus Dümpten.
Weihnachtsmärkte 2015Neben dem geselligen Treiben sehen sich die Veranstalter aus aktuellem Anlass der Mitmenschlichkeit verpflichtet: Mit einem breiten Bündnis wollen Pro Altstadt, die Regler mit Unterstützung der Kirchen Flagge für Flüchtlinge und die Willkommenskultur zeigen: „Ein Herz für Menschen“ ist die Aktion unter Schirmherrschaft von OB Ulrich Scholten überschrieben. „In der letzten Marktwoche wird an sieben Ständen ausschließlich zugunsten des Projektes verkauft“, erläutert Schulze. Alle Erlöse gehen an die Kirchen und ihre Organisationen für konkrete Maßnahmen. „Mit den Spenden wollen wir etwas Nachhaltiges für die Integration erreichen“, betont Peter-Michael Schüttler von den Reglern, „wie feste Anlaufpunkte für Flüchtlingskinder“.
Für das Projekt haben die Regler ein Kulturprogramm mit Musik zusammengestellt. Eine große Friedenslaterne soll vor der Diakonie am Eck leuchten und Sammeldosen baumeln an Herzen. Vor dem Kölner Hof wird eine Rolle aufgehängt, wo sich die Marktbesucher blattweise zur Freundschaft ohne Grenzen bekennen können. Auf diese Weise spannt sich ein Band der Solidarität, mit dem die Altstadt umwickelt werden soll.