Mülheim. . Eine Verlagerung der Mülheimer Volkshochschule in das ehemalige Kaufhof-Gebäude ist möglich.

Es ist zunächst nur eine Option, aber eine, über die sich die Politik schnell klar werden muss, ob sie von der Verwaltung weiter verfolgt werden soll: Die Volkshochschule könnte ins neue Stadtquartier Schloßstraße ziehen. Über diese Möglichkeit informierte Oberbürgermeister Ulrich Scholten Montagabend die Ratsfraktionen. Auf diese Weise könne die VHS aus ihrem jetzigen „stark sanierungsbedürftigen“ und viel zu großen Gebäude an der Bergstraße „in eine noch zentralere Lage“ umziehen, so Scholten.

3500 Quadratmeter Fläche

Beim jetzigen Stand der Planungen des Stadtquartiers sind noch Verschiebungen möglich, so dass der VHS rund 3500 Quadratmeter zur Verfügung stehen würden. Eine Fläche, die von der Größe und der Lage für den modernen Betrieb einer Volkshochschule reichen würde. Derzeit hat das Gebäude der VHS über 6000 Quadratmeter, die aber nicht komplett genutzt werden.

Das VHS-Gebäude aus den 70er Jahren entspricht längst nicht mehr den heutigen – auch energetischen – Anforderungen. Eine entsprechende Sanierung würde bis zu 16 Millionen Euro kosten, rechnete Stadtkämmerer Uwe Bonan vor. „Und dennoch bliebe es ein ‚Altbau‘, dessen Flächen nur zur Hälfte genutzt werden“, sagt Ulrich Scholten.

Als „Risiko“ bliebe bei einer Umsiedlung in die Stadtmitte allerdings das laufende denkmalrechtliche Verfahren, dessen Ausgang nicht in wenigen Wochen zu erwarten sei. Dies würde die Suche nach einem Investor für den jetzigen VHS-Standort erschweren. Möglich wäre dort die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers. Ohne Denkmalschutzauflagen wäre das Gebäude bzw. das Grundstück „sehr gut zu vermarkten“, erklärt Jürgen Schnitzmeier, Chef der Wirtschaftsförderung. Sollte das Gebäude allerdings unter Denkmalschutz gestellt werden, dürfte die Vermarktung um einiges schwieriger werden.

Ehemaliges Kaufhof-Gebäude

Die Verwaltungsspitze und Wirtschaftsförderung betonen aber, dass sie der Politik lediglich die Möglichkeit einer VHS im ehemalige Kaufhof-Gebäude aufzeigen wollen und es später nicht heißt: „Hättet ihr mal was gesagt.“ „Unser Anliegen ist es zum jetzigen Zeitpunkt, das Zeitfenster bis zum Jahresende aufzuzeigen, um politisch über die Option der Verlegung der VHS zu beraten und zu entscheiden“, so Oberbürgermeister Scholten. Egal, wie die Entscheidung ausfallen mag.

Denn auch ohne eine VHS gehe das „Stadtquartier Schloßstraße“ mit großen Schritten seiner Realisierung entgegen, die Vermarktung laufe gut. Namen werden aber noch nicht genannt. Es obliege den Mietern selbst, den Zeitpunkt der Bekanntgabe zu bestimmen. Aber: „Das Projekt ist auf einem sehr guten Weg“, so Ulrich Scholten.