Mülheim. Der Stellwerksbrand beendete auch abrupt die Sanierung der Bahnsteige. Bis Jahresende ruhen die Arbeiten hier mindestens. Wann sie wieder starten, ist jetzt laut Deutscher Bahn noch offen.

An der Bahnsteigkante werden sich die Fahrgäste wohl noch länger gedulden müssen, bis der zweite Teil der Bahnhofssanierung abgeschlossen ist. Mit dem Stellwerksbrand am 4. Oktober wurden auch die Sanierungsarbeiten an den Bahnsteigen, die gerade sechs Wochen zuvor begonnen hatten, jäh unterbrochen. Wie ein Bahnsprecher gestern auf Anfrage der Redaktion erklärte, wird die Baustelle auch noch mindestens bis zum Jahresende ruhen. Das ist schon mal definitiv. „Die Hoffnung, dass die Bauarbeiten vor März beginnen können, ist auch nicht sehr groß“, so der Bahnsprecher. Zum Osterfest sollen der gesamte Bahnverkehr wieder reibungslos laufen. Wann die Arbeiten an den Bahnsteigen wieder aufgenommen werden können, hänge von der Betriebsstruktur und den für die Bauaktivitäten gesetzten Prioritäten ab.

Die Arbeiten sind allerdings mit einigen Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste verbunden. Bislang hatten die Arbeiter an den Bahnsteigen Abrissarbeiten vorgenommen. Dafür wurden ein Treppenaufgang sowie weite Teile des Bahnsteigs mit einem Zaun abgesperrt. Auch das Wartehäuschen auf Bahnsteig 1 und 2 kann von den Fahrgästen, die längere Zeit auf einen Zug warten müssen, nicht mehr genutzt werden. Auch die Haltezonen auf den Gleisen wurden versetzt, so dass die Züge im nicht überdachten Bereich anhalten. Das bedeutet längerer Weg und fehlender Regenschutz.

Baldige Sanierung würde Bahnverkehr stören

Da durch den Stellwerksbrand Züge umgeleitet und für die S-3 nach Oberhausen Schienenersatzverkehr eingerichtet werden müssen, sollte man meinen, dass es für die Sanierung der Bahnsteige keinen besseren Zeitpunkt gebe. Ist aber nicht so. „Das würde aber den Bahnbetrieb noch unnötig stören“, erklärt der Bahnsprecher. Den gelte es derzeit aber zu stabilisieren.

Für die Sanierung, die nur mit einer Streckensperrung möglich sei, müssten weitere Kapazitäten verlagert werden und man wisse nicht, wohin sie die Züge verlagern könnten. Ursprünglich hatte die Bahn geplant, ausgerechnet am 5. Oktober, also am Tag nach dem Brand, den Betrieb in Mülheim für einen Monat stillzulegen, da die neuen Bahnsteinkanten nur bei länger ruhendem Verkehr gebaut werden können. Für den Bahnhof Styrum galt in etwa dieselbe Zeitplanung. Nun muss neu terminiert werden. Das heißt aber auch, dass für die Fahrgäste von und nach Mülheim noch längere Zeit keine Normalität eintritt - auch wenn am Styrumer Stellwerk alles reibungslos läuft.

Für die Sanierung der Bahnsteige am Hauptbahnhof hat die Bahn 4,5 Millionen Euro eingeplant.