Mülheim. . Stadt bewirbt sich um Fördermillionen des Bundes und möchte mit dem Geld das Bad in Heißen neu bauen und die Gebrüder-Grimm-Schule sanieren.

Mit etwas Glück und Überzeugungskraft könnte die Stadt an Millionenbeträge kommen, mit denen der Bund kommunale Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur fördern möchte. 140 Millionen sind im Bundestopf enthalten. Mit zwei „Sorgenkindern“ will sich die Stadt um Mittel daraus bewerben – dem Friedrich-Wennmann-Bad in Heißen und der Brüder-Grimm-Grundschule in Styrum. Beide Bauten stehen seit langem auf der Sanierungsliste der Stadt, für beide besteht dringender Handlungsbedarf.

Politik unterstützt Vorhaben

Kämmerer Uwe Bonan wird den Planungspolitikern heute die Bewerbung vorlegen. Mit breiter Zustimmung kann er rechnen, zumal die CDU einen entsprechenden Antrag dazu einbringt. „Das neue Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes bietet in den nächsten drei Jahren für Mülheim die Riesenchance, eines der dringend erforderlichen Sanierungsprojekte, den Neubau des Friedrich-Wennmann-Bades, zu forcieren“, sagt Fraktionschef Wolfgang Michels. Die SPD sieht das sehr ähnlich und kündigt ihre Unterstützung an: „Wir haben uns angesichts der hohen Sanierungskosten ohnehin bereits für einen Neubau ausgesprochen“, erklärt der planungspolitische Sprecher Claus Schindler. Langfristig wäre dies wirtschaftlich die günstigere Lösung.

Der Bund, so sieht es die CDU, bietet die einmalige Chance, den städtischen Investitionsstau zumindest abzuschwächen. Unter diesem Stau leidet seit Jahren auch die Grimm-Grundschule. Sie muss zum Teil neu gebaut, zum Teil saniert werden: Rund 8,9 Millionen würde das kosten. Gebaut werden soll nach dem Münchener Lernhauskonzept. Das Lernhauskonzept folgt dem Gedanken, dass Schulorganisation und Schulbau dem gesellschaftlichen Wandel, den Anforderungen an modernes Lernen und Lehren Rechnung tragen sollen.

Projekte müssen in Umfeld eingebunden sein

Sollten die beiden Projekten ausgewählt werden, könnte die Stadt als Nothaushaltskommune mit 90 Prozent Förderung rechnen. Aber auch weniger, wäre aus Sicht des Kämmerers ein Fortschritt: „Jeder Euro Förderung von außen würde uns helfen.“

Grundvoraussetzungen für eine Förderung sind: Die Projekte müssen stadtentwicklungspolitische Impulse setzen, städtebaulich in das Wohnumfeld eingebunden sein, eine nachhaltige Verbesserung des Stadtteils darstellen und einen hohen baulichen Qualitätsanspruch erfüllen. Und: Die Projekte müssen zügig umsetzbar und langfristig nutzbar sein.

Die Voraussetzungen sieht Bonan erfüllt. Beim Bad weist er darauf hin, dass es angesichts der geringen Wassersportfläche in Mülheim sogar eine stadtweite Bedeutung hat. Ohne Förderung von außen, soviel steht fest, würde der Neubau des Bades nur mit Kürzungen an anderer Stelle möglich sein. Bei dem Investitionsstau wäre dies wenig hilfreich.