Mülheim. . Im MVG-Forum klagen Mülheimer Fahrgäste über langes Warten beim Umsteigen am Abend. Überfüllte Abfallbehälter sind ein Ärgernis.
„An jedem Morgen und abends sind die Papierkörbe überfüllt, Tüten, Schachteln und Becher eines Schnellrestaurants liegen auf dem Bahnsteig. Warum macht da keiner sauber?“ „Morgens sind die Busse immer rappelvoll. Können Sie nicht öfter fahren?“ „Warum muss ich abends oft lange warten?“ „Warum gibt es an der Haltestelle Hinnebecke kein Wartehäuschen?“
Diese und weitere Fragen zum Leistungsangebot (Anschlüsse, Fahrgastinformationen, Linienführung) der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) bildeten den zweiten Teil des Fahrgastforums.
Was kaum bekannt ist: Die Abfallbehälter leert die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) im Auftrag der MVG. Die sehen wirklich nicht gut aus, antworteten die MVG-Sprecher. Es liege aber auch an den Nutzern, die die Verpackungen aus den Schnellrestaurants arglos wegwerfen würden oder auch in Bussen und Bahnen liegen ließen. „Dann müssen Sie öfter sauber machen. Das sieht doch nicht gut aus“, sagte eine Frau. Ob das so passiert, wollte kein MVG-Mann zusagen.
Kein Platz für Wartehäuschen
„Ich finde es gut, dass der 129er jetzt samstags, wenn auch nur jede Stunde, bis abends fährt“, lobte eine Styrumerin. „Wir haben uns an den Kundenwünschen orientiert“, sagte Peter Schwarz von der Fahrplanangebotsplanung. „Beim Fahrplanwechsel in 2016 werden wir die Fahrten bis 23 Uhr ausdehnen“, kündigte Schwarz an.
An der Haltestelle Hinnebecke kann es dagegen nur auf einer Seite ein Wartehäuschen geben. „In der Gegenrichtung ist der Bürgersteig so schmal, das passt nicht. Wir können dem Anlieger auch nichts von seinem Garten wegnehmen“, erklärte Schwarz einer Kundin. Dort müssten die Kunden leider manchmal im Regen stehen.
„Warum fahrens Sie morgens – wenn ganz viele Menschen unterwegs sein müssen – nicht mit mehr Bahnen und Bussen? Oft ist der Bus so voll, dass keiner mehr hineinpasst“, beschrieb eine Frau ihren fast täglichen Frust auf der Heimaterde. Jörg Dicke erläuterte, es gebe nicht genug Fahrer. Außerdem sei es schwierig, Dienste nur für die Spitzenzeiten einzurichten. „Mit der 9-Uhr-Karte bieten wir extra günstigere Tickets an, um den Andrang zu entzerren“, ergänzte Erhard Wolf vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Eine Frau wünschte sich: „Lassen Sie gleich zwei oder drei Busse hintereinander fahren.“
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In der Stadtmitte wünschen sich Fahrgäste bessere Anschlüsse. „Die 112 ist zur Weißenburger Straße knapp fünf Minuten weg, bevor der 124er aus Dümpten abends dort ankommt. Dann muss ich 25 Minuten warten. Das macht abends kein Spaß“, erklärt eine Seniorin. „Wir müssen uns auch mit Essen und Oberhausen über Fahrzeiten abstimmen“, erklärt Peter Schwarz. „Die fordern auch ihre Anschlüsse. Da geht es Mülheim manchmal nicht besser. Zu langes Warten der Fahrzeuge an Umsteigeknoten kostet auch mehr Geld. Doch wir müssen sparen.“
An der Stadtmitte passen doch gar nicht alle Fahrzeuge in die Haltestelle. Wieso ändern Sie das nicht?, hakte ein Senior nach. „Die Haltestelle ist seit 2008 in Betrieb und wurde von der Stadt geplant. Die wollte auch, dass Autos von der Bahn- zur Schollenstraße fahren. Da stehen wir dann mit im Stau“, sagte Peter Schwarz.
Über stehende Rolltreppen ärgern sich vor allem ältere MVG-Kunden. „Die Reparaturen müssen schneller gehen“, forderte einer. Die Beschaffung der Ersatzteile dauere oft mehrere Wochen. „Darauf haben wir keinen Einfluss.“