Mülheim. . Die Initiative für einen Stadtteil mit diesem Namen läuft weiter. Entscheiden müsste letztlich der Stadtrat.

Vielen ist „Eppinghofen“ ein Begriff, aber ein Stadtteil dieses Namens existiert offiziell nicht. Ob der Wunsch danach besteht, darum drehte sich jetzt zum zweiten Mal ein Themenforum in den Räumen des örtlichen Stadtteilmanagements.

Zu Gast waren Geographen der Ruhr-Uni Bochum: Ein Team um Prof. Dr. Andreas Farwick, der den Bereich „Mobilität und Demographischer Wandel“ leitet, war Ende Juni ausgezogen, um Eppinghofer Jugendliche zu befragen. Wo sich ihre Treffpunkte befinden und mit welchen Orten sie sich identifizieren, wollten die Forscher und rund 30 Master-Studenten wissen.

Skateanlage als einziger „kleiner Hotspot“ im Viertel

Leider kamen sie zu einer ungünstigen Zeit, ausgerechnet in der letzten, wuseligen Woche vor den Sommerferien. An dreien von fünf vorgesehenen Anlaufstellen war aus terminlichen Gründen keine Befragung möglich, dies galt für das Jugendzentrum Stadtmitte, die Max-Kölges-Schule und einen örtlichen Moscheeverein. Das Uni-Team konzentrierte sich also auf das CVJM-Haus an der Teinerstraße und die Realschule Stadtmitte – mit der Konsequenz, dass von 68 befragten Jugendlichen nur 13 in Eppinghofen wohnen, was „die Aussagekraft der Ergebnisse leider schmälert“, wie auch Prof. Farwick einräumt.

Jedenfalls zeigte sich, dass die jungen Leute, auch die Eppinghofer, in ihrem Alltag breit im Mülheimer Innenstadtbereich unterwegs sind. Beliebteste Treffpunkte sind das Forum bzw. der Hauptbahnhof, der Müga-Park und die Schlossbrücke. Ein einziger „kleiner Hotspot“ im Viertel ist erkennbar: die Skateanlage. Stadtteilmanagerin Alexandra Grüter schließt daraus: „Es gibt offensichtlich für junge Leute zu wenige Ankerpunkte in Eppinghofen. Darauf müssen wir besonderes Augenmerk legen.“

Umfrage stützt die Initiative

Zustimmung fand die Idee, die statistischen Bezirke 21 und 24, „Altstadt II - Südost bzw. Südwest“, nicht nur umgangssprachlich, sondern auch verwaltungstechnisch „Eppinghofen“ zu nennen. Rund zwei Drittel aller befragten Jugendlichen befürworteten dies.

Am Anfang hieß es „Eppinghoven“

Die Gemeinde „Eppinghoven“ in der Bürgermeisterei Mülheim an der Ruhr wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts urkundlich erwähnt: Die älteste noch vorhandene Karte dieses Gebietes (Urkataster) stammt von 1822.

Vermutlich gehen die Namen „Eppinghoven“ wie auch „Mellinghoven“ auf Bauerngeschlechter zurück. Erforscht und bewiesen ist dies bislang nicht. 1867 wurde ein eigener Bahnhof „Mülheim-Eppinghofen“ eingerichtet.

Alexandra Grüter erfährt also Bestätigung einer Initiative, die sie bereits seit einem Jahr forciert: den „gefühlten“ Stadtteil auch amtlich so zu nennen. Grüter glaubt, das Engagement und die Wohnzufriedenheit könnten gesteigert werden, „wenn sich die Bürger leichter wiederfinden“.

Eine eigene Umfrage des Stadtteilmanagements, die vom vergangenen Dezember bis Februar lief, drehte sich ebenfalls um die Bezeichnung: 138 Teilnehmer füllten einen Online-Fragebogen aus, weitere 40 wurden persönlich befragt, insgesamt mehr als die Hälfte, nämlich 57 Prozent, unterstützen die Initiative. Falls sie weiter an Schwung gewinnt und eine formale Eingabe an die Verwaltung formuliert wird, müsste allerdings letztlich der Stadtrat beschließen.