Mülheim. . Privatinvestor André Rademacher hat das Woolwoth-Haus in der Mülheimer City gekauft. Er setzt auf die Strahlkraft von Ruhrbania und die Investition am Kaufhof-Standort.
Ein Dümptener Kind investiert einen Millionenbetrag in das ehemalige Woolworth-Geschäftshaus am Fuße der Schloßstraße: Geschäftsmann André Rademacher (49) hat im jüngsten „Eigentümer-wechsle-dich“ das denkmalgeschützte Haus gekauft und hofft, es in der Sogwirkung des benachbarten Millionen-Invests am Kaufhof-Standort gewinnbringend entwickeln zu können.
Als „Schnapp des Jahres“ bezeichnete Rademacher am Montag den Erwerb der alten Woolworth-Immobilie, die seit dem Ausverkauf von Nivo (Wohnaccessoires) im Januar 2013 leer steht und zunehmend verkommt. In diesem Sommer hat die Immobilie, deren Fassade und Treppenhaus im Innern unter Denkmalschutz stehen, gleich zwei Mal den Besitzer gewechselt. Erst verkaufte der US-Investmentfonds Cerberus das Haus im Juli an die „Real Dreams Estate Group“.
Woolworth-Haus war nur für zwei Monate in neuen Händen
Man habe „versucht, einen strategischen Partner zu finden, der Geld in die Immobilie reinsteckt“, sagte ein Vertreter der Düsseldorfer Niederlassung von „Real Dreams Estate“ jüngst auf Anfrage dieser Zeitung. Zuletzt habe etwa ein Möbelhändler Interesse an den Gewerbeflächen signalisiert. Letztlich seien dem Unternehmen „aber andere, interessantere Projekte zugeflogen“. So habe man das Woolworth-Haus kurzerhand weiterverkauft.
Das Stadtquartier Schloßstraße als Hoffnungsschimmer
Am Kaufhof-Standort wollen die Kooperationspartner Fortress Immobilien AG, GRS Beteiligung GmbH und Mülheimer Wohnungsbau bis 2018 das neue „Stadtquartier Schloßstraße“ bauen. Die Planungen liegen bei AIP aus Düsseldorf.
Geplant ist ein Nutzungsmix aus Handel, Gastronomie, Hotel, Fitnesscenter, Wohnen und Büros. Als Ankermieter waren vor Monaten ein Holiday Inn Express, die Gastronomie-Kette Vapiano und ein großflächiger Lebensmittelmarkt im Gespräch.
Am 1. September nun unterzeichnete der neueste Eigentümer den Notarvertrag: André Rademacher, gebürtiger Dümptener und seit 2009 mit seiner Varex Handelsgesellschaft und privat am Tegernsee ansässig. Der 49-Jährige besitzt schon ein Geschäfts-, Büro- und Wohnhaus an der Aktien-, Ecke Nordstraße in Winkhausen (Rossmann, Apotheke). Bei seinem aktuellen Engagement setzt er auf eine positive Entwicklung der Innenstadt. „Ich hoffe auf eine gewisse Sogwirkung“, blickt er auf Ruhrbania, das geplante „Stadtquartier Schloßstraße“ am alten Kaufhof-Standort mit Handel, Gastronomie, Hotel, Fitness, Wohnen und Arbeiten sowie die junge Hochschule Ruhr West. Rademacher glaubt, dass er in diesem Zuge auch das Woolworth-Haus wieder am Markt platzieren kann.
Investor hat noch keine konkreten Pläne
Konkrete Konzepte gebe es noch nicht, sagt er. Alles hänge daran, in naher Zukunft einen Ankermieter ausfindig zu machen, der bereit sei, einen langfristigen Mietvertrag zu unterschreiben. Mit einem solchen Mieter könne die Sanierung in Angriff genommen werden – samt Freilegung und Reinigung der denkmalgeschützten Fassade. „Ich muss jetzt den Markt sondieren“, sagt Rademacher, der sich gut vernetzt gibt in der Mülheimer Immobilien-Szene.