Mülheim. . Disziplin der Mülheimer Autofahrer ist gestiegen. Was mit dem erhöhten Verwarngeld zusammenhängen könnte.
Während in der Nachbarstadt Duisburg die Zahl der Knöllchen stark angestiegen ist (wir berichteten im überregionalen Teil) werden in Mülheim, wie in vielen anderen Städten auch, weniger Strafzettel für falsches Parken ausgestellt.
Rund 60.000 Knöllchen verteilten die Verkehrsüberwacher 2007 in Mülheim, im vergangenen Jahr waren es gut 10.000 weniger. Gründe dafür kann sich Bernd Otto, der Leiter des Mülheimer Ordnungsamtes mehrere vorstellen, einer davon ist, dass die Autofahrer sich verstärkt an die Regeln halten. „Wir merken, dass die Disziplin gestiegen ist“, lobt er, das gelte aber auch für den fließenden Verkehr.
Die bessere Parkdisziplin mag daran liegen, einerseits, dass die Stadt dafür gesorgt hat, „unklare“ Parksituationen baulich oder durch Beschilderung zu verändern, indem etwa erkennbarer Parkraum – oder eben ein Verbot – eingerichtet wurde, so dass weniger Bürger dort unbedarft ihr Auto abgestellt haben.
Ordnungsamt drückt oft ein Auge zu
Andererseits dürfte auch der im vergangenen Jahr geänderte Verwarngeldkatalog zu mehr Parkdisziplin geführt haben. Denn die meisten Parkverstöße – „vor allem in der Innenstadt und in den Stadtteilzentren“ – hängen damit zusammen, dass kein Parkschein am Parkautomaten gelöst oder die Parkzeit überschritten wurde. Da das Verwarngeld für einen Parkverstoß inzwischen bei 10 Euro, und nicht, wie zuvor, bei 5 Euro, beginnt, lohnt sich das Risiko nicht mehr, erwischt zu werden: Die Parkgebühr ist im Zweifelsfall günstiger. Von den sieben Verkehrsüberwachern, die die Stadt beschäftigt, ist einer krankheitsbedingt länger ausgefallen, so Bernd Otto.
Möglicherweise habe auch das die Knöllchenbilanz geschmälert, schätzt Bernd Otto. Bei falsch geparkten Motorrädern, die in Duisburg abgeschleppt werden, drückt das Ordnungsamt hier meist ein Auge zu. Doch dürfen Zweiräder natürlich nicht behindernd abgestellt sein.