Mülheim. Flaschen und Kästen von Schloßquelle gibt es jetzt in einem neuen Design. Das Unternehmen izählt bis zu 1,3 Millionen Abfüllungen pro Tag.

Alles fließt, das haben schon die alten Griechen gesagt, als sie über das Wasser philosophiert haben. „Bei uns ist immer alles in Bewegung“, so formuliert Jörg Mellis seine Unternehmensphilosophie. Er steht vor der großen Abfüllanlage am Mülheimer Standort der Schloss Quelle Mellis GmbH an der Ruhrorter Straße und spricht von rund 1,3 Millionen Abfüllungen an Spitzentagen hier und in Essen-Borbeck. In den Hallen nebenan ist es nicht weniger betriebsam: Gabelstabler surren durch die Gänge, rechts und links stehen riesige Türme aus Getränkekisten.

Zu der Unternehmensgruppe gehört auch die Mellis-Logistik - 2700 Artikel sind im Sortiment des Getränkegroßhandels. Sie werden von Mülheim aus in die ganze Region geliefert, über 50 Lkws sind 25 Stunden im Einsatz. „Morgens um sechs ist hier am meisten los. Dann starten die Wagen zu ihrer ersten Tour“, erzählt Mellis. Von hier aus werden alle großen Einzelhandelsketten beliefert – Rewe, Edeka, Kaufland, Real, Kaiser’s und Tengelmann. Und auch die „Trink & Spare“-Getränkefachmärkte - das Besondere hier: Sie gehören ebenfalls zur Unternehmensgruppe.

6000 Artikel fassendes Sortiment

150 Märkte, vor allem im Ruhrgebiet, 650 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, der Nettoumsatz liegt bei 91 Millionen Euro pro Jahr. Die Hälfte der Geschäfte wird als Filiale betrieben, der Rest nach dem Franchise-Modell. Im letzten Jahr wurde dieser Bestandteil des Unternehmens 25 Jahre alt - Grund für Jörg Mellis nicht nur mit Belegschaft und Kunden zu feiern, sondern auch hier bleibt er seiner Devise treu: Bewegung - auf dem bisher Erreichten auszuruhen, das wäre zu wenig. Und es wäre auch langweilig. Herausgekommen ist ein neues Filial-Konzept, der Getränkemarkt 3.0. Was das konkret bedeutet, kann man in Mülheim in der Filiale an der Charlottenstraße besichtigen. Übersicht, Kundenfreundlichkeit - das ist Mellis wichtig. In dem rund 6000 Artikel umfassenden Sortiment findet sich, so ist er sich sicher, eigentlich alles, was auf dem Getränkemarkt angeboten wird.

Als Jörg Mellis, seit 1993 geschäftsführender Gesellschafter, als Vertreter der vierten Generation in das Familienunternehmen offiziell eingetreten ist, war es genau das, was ihn besonders gereizt hat: Es wird nicht langweilig. Denn genauso vielfältig, wie das Unternehmen aufgestellt ist, so vielfältig sind auch die Menschen, mit denen er in diesem Geschäft zu tun hat. An allererster Stelle steht natürlich der Kunde: „Wir denken immer von ihm aus, in jeder Abteilung. Egal ob in der Verwaltung, in der Logistik oder im Verkauf.“ Hört sich einfach an, damit sich so eine Haltung aber in einem Unternehmen durchsetzt, ist Anstrengung nötig. Es kommt auf jeden Einzelnen an. „Die Menschen machen die Marke“, sagt Jörg Mellis. Er meint: Marketing allein macht es nicht - die Haltung für die ein Unternehmen steht, das ist kein Slogan, sie muss gelebt werden. Welche Haltung das ist, beschreibt er am liebsten am Produkt selbst: Klar und erfrischend, belebend und aktivierend - so sieht er sein Mineralwasser und so soll auch die Atmosphäre im Unternehmen sein.

Austausch unter Mitarbeitern

Regelmäßig kommt ein Kreis von Mitarbeitern zusammen, aus allen Generationen, aus allen Bereichen, und tauscht sich gemeinsam über die Zukunft aus. Ein Ergebnis dieser Ideen-Schmiede kann man jetzt im Getränkehandel sehen. Schloss Quelle-Flaschen gibt es jetzt in einem neuen Design - auch der dazugehörige Kasten wurde neu gestaltet. „Das ist sozusagen der Mercedes unter den Wasserflaschen.“, erzählt Mellis und strahlt. Gut drei Jahre ist an diesem neuen Markenauftritt gearbeitet worden. Vor allem geht es darum, dass die Flasche gut in der Hand liegt, aber auch Ästhetik spielt eine Rolle.

„So eine Veränderung ist in gewissen Abständen nötig. Wir sind nah am Kunden, betreiben intensiv Marktforschung, kommunizieren mit den Kunden aber auch bei Facebook. So bekommen wir schnell neue Trends mit.“ Ein Trend gefällt Mellis dabei natürlich besonders: Der Mineralwasser-Pro-Kopf-Verbrauch ist in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen: 1970 lag er bei nur 12,5 Litern, 2014 bei rund 144 Litern.