Mülheim. Für Wohnbaupläne der BP fand sich auf dem alten Tankstellen-Gelände an der Kreuzung Strippchens Hof/Saarner Straße seit 2009 kein Investor.

Die Hoffnung, dass dem Stadtteil Broich mit der Überplanung des verwaisten Tankstellen-Geländes an der Kreuzung Strippchens Hof/Saarner Straße ein hässlicher Ort genommen wird, ist endgültig gestorben.

Erst vier, nach einer Verlängerung gar fünf Jahre Zeit hatte die Stadt dem Grundstückseigentümer BP gegeben, auf dem Areal Baupläne umzusetzen, für die Mülheims Politik 2009 eigens einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan verabschiedet hatte. Demnach sollte auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Eckgrundstück ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen und Garagen gebaut werden. Der Entwurf des Mülheimer Architekten Gunvar Blanck sah ein Gebäude in Form eines Viertelkreises vor, „das sich nach oben verjüngt“, wie es einst hieß.

BP fand keinen Investor

Es wäre „eine exponierte Wohnarchitektur“ geworden, so Jürgen Liebich am Dienstag im Planungsausschuss. Doch Eigentümerin BP fand einfach keinen Investor, der diese Pläne an Ort und Stelle umsetzen wollte. BP blieb auf dem Grundstück sitzen, Broich auf seinem „Schandfleck“, wie die SPD-Planungspolitiker Dieter Wiechering und Claus Schindler am Dienstag wortgleich bedauerten.

Denn nun ist das Vorhaben endgültig gescheitert. Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan ist in einer gewissen Zeitspanne umzusetzen, sonst wird er ad acta gelegt, wie nun geschehen. „Mit getrübter Freude“ nahm Claus Schindler da auf, was Planungsamtschef Jürgen Liebich einen „charmanten Vorteil“ bei dem unbefriedigenden Ausgang der Geschichte nannte: Weil BP seiner vertraglichen Verpflichtung zur Umsetzung des Vorhabens nicht nachgekommen ist, bekommt der Mineralölkonzern eine Vertragsstrafe von 50.000 Euro aufgebrummt. Immerhin ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein der überschuldeten Stadt.

Planungsamtschef Liebich wollte die Sache nicht zu Grabe tragen, ohne nicht doch noch einen Funken Hoffnung zu verstreuen: Interessierte Investoren könnten an der Stelle nun aktiv werden, um eigene Wohnbauprojekte zu realisieren. Voraussetzung: Sie passen ins Umfeld.