Mülheim. . Die Messdiener von St. Mariä Himmelfahrt strampelten für einen guten Zweck. Es profieren der Guatemala-Verein und die eigene Jugendarbeit.

Jede Runde misst 350 Meter. Gefahren wird 24 Stunden lang – immer abwechselnd, immer rund ums Kloster. Die 60 Messdiener der Pfarrgemeinde St. Mariä Him­melfahrt in Saarn hatten am Wochenende zum vierten Mal ein Wohltätigkeitsrennen auf Fahrrädern organisiert. Am Ende gab es die beachtliche Bilanz von 1200 gefahrenen Runden und gut 2500 Euro.

Etwas müde sei er schon, gibt Mirko Roßkothen zu. Der 21-jährige Saarner hat das 24-stündige Rennen organisiert und wird noch ein paar Stunden durchhalten – nach dem gemeinsamen Gottesdienst müsse alles wieder aufgeräumt werden, so der Student. Noch flitzen Kinder und Jugendliche die Rennstrecke ab, aber immer nur einzeln, damit es nicht zu Unfällen kommt. An drei Punkten harren Streckenposten aus. Einige kuscheln sich müde, aber gut gelaunt in Schlafsäcke und Campingstühle.

Treffpunkt am Informationsstand

Sie achten darauf, dass keine Fußgänger oder Autofahrer den Weg kreuzen. Strohballen schützen die Fahrer an gefährlichen Ecken. „Den schmalen Weg hinter dem Kloster haben wir vor dem Rennen noch etwas hergerichtet, damit keiner ­ausrutscht“, erklärt Mirko Roßkothen.

Der Informationsstand an der Kirche ist dabei der Treffpunkt der Eltern, Freunde und Messdienerkollegen, die vor dem Ende des Rennens und dem Gottesdienst um 11 Uhr noch die letzten Rennfahrer anfeuern wollen. Nicole Schick ist pünktlich zum Start ihres Sohnes Paul gekommen, gestern war sie ­natürlich auch bei der Fahrt des zweiten Sohnes da. Oma, Eltern und Nachbarn haben die ­Sponsorenlisten gerne unterschrieben. „Ich finde das super. Neben dem, dass sie etwas Gutes tun, haben sie auch noch das Gemeinschaftserlebnis. Sie verbringen den ganzen Tag und die Nacht zusammen.“

24 Stunden-Rennen am Kloster Saarn

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    Das Jugendheim „Treffpunkt“ war Zentrum der Aktivitäten drumherum. Für das Mittagessen am Samstag hätten die Mitglieder des Guatemala Arbeitskreises riesige Töpfe mit „Chili con Carne“ zubereitet, so Mirko Roßkothen. Spiele wurden veranstaltet, abends gab es einen Grill- und Kinoabend. Nach der Mitternachts-Andacht konnten die, die noch nicht schlafen wollten, eine Nachtwanderung unternehmen. Volles Programm also. Wer wollte, durfte im Jugendheim übernachten. Davon zeugt morgens noch ein großer Haufen Rucksäcke.

    Sponsorenlauf der Messdiener

    „Unser 24-Stunden-Rennen ist eine Art Staffellauf als Sponsorenlauf“, erklärt Mirko Roßkothen, der als Elfjähriger am ersten Rennen im Jahr 2005 teilgenommen hat. Für jede Runde, die insgesamt gefahren werde, hätten die 60 teilnehmenden Messdiener Sponsoren gesucht. Auch Gastfahrer seien angetreten. Pater Josef Prinz habe es sich, wie andere Gemeindemitglieder, nicht nehmen lassen, in die Pedalen zu treten, freut er sich. Nebenher durften am Infostand natürlich auch Spenden abgegeben werden.

    Die zehnjährige Hannah flitzt auf ihrem roten Kinderrad um die Ecken. Sie möchte, wie alle anderen, möglichst viele Runden schaffen. Etwas erschöpft stärkt sie sich später mit einem Brötchen – sie ist 13 Runden gefahren und sichtlich stolz darauf.