Mülheim. Plötzlich verlor ein Altenheim-Bewohner die Kontrolle über seinen Rollstuhl und stürzte in Mülheim in die Ruhr. Passanten halfen beim Einsatz.

Ein Bewohner des Seniorenstifts Franziskushaus im Luisental ist am Montagnachmittag mitsamt seines Rollstuhls in die Ruhr gestürzt. Laut Feuerwehr-Sprecher Thorsten Drewes befuhr der „desorientierte“ 86-Jährige den Leinpfad und kippte auf Höhe des Wasserwerkes Dohne in den Fluss. Es gelang ihm, sich am Gitter einer Einstiegsstelle für Paddler festzuklammern. Mithilfe von Passanten und Feuerwehrleuten konnte er später gerettet werden.

Rettungskräfte ziehen Mann wieder an Land

Um 15.37 Uhr war der Alarm eingegangen, so Drewes, und man sei „mit dem vollen Aufgebot“ losgefahren: mit sechs Feuerwehr- und einem Rettungswagen, dazu einem Notarzt und einem Boot. Minuten später waren die Retter am Ruhrufer. Spaziergänger, die den Vorfall beobachtet hatten, waren dem Verunglückten da bereits zu Hilfe geeilt und hielten ihn fest.

Ein Notarzt brachte den Mann in ein Mülheimer Krankenhaus.
Ein Notarzt brachte den Mann in ein Mülheimer Krankenhaus. © Feuerwehr Mülheim

Auch vom gegenüberliegenden Ufer hatten Menschen das Geschehen gesehen und die Feuerwehr informiert. „Die Einsatzkräfte haben ihn dann rausgezogen“, so Drewes. Der Notarzt kümmerte sich um den 86-Jährigen. Er war ansprechbar und kam alsbald per Rettungswagen ins Krankenhaus.

Feuerwehr lobt Einsatz der Ersthelfer

Der Rollstuhl lag zu diesem Zeitpunkt noch in der Ruhr, in einer Tiefe von rund drei bis vier Metern. Um den Schiffsverkehr zu warnen, die Einsatzstelle zu sichern, hisste die Feuerwehr Signalflaggen. Und einer ihrer Taucher machte sich an die Arbeit: In dem trüben Wasser – „die Sicht ist katastrophal“, so der Taucher – war der Rollstuhl des Mannes nicht mit bloßem Auge zu erkennen, und so musste er sich Stück für Stück vortasten. Nach rund einer Viertelstunde hatte der Taucher das gesuchte Objekt endlich entdeckt, wie er den Kollegen per Tauchertelefon mitteilte. Die Helfer zogen den Stuhl an Land – und brachten ihn ins Altenheim zurück.

Thorsten Drewes lobte die Ersthelfer: „Sie alle haben sich vorbildlich verhalten und so dazu beigetragen, ein Menschenleben zu retten.“