Mülheim. . Ein Verein kümmert sich um den Erhalt der Speldorfer Grünanlage am Solbad Raffelberg. Ein Pflegewerk schafft die Grundlagen. Wo standen die ausgebombten Häuser?

Vor 80 Jahren sah der Raffelbergpark an manchen Stellen anders aus als heute. Trotzdem haben vor allem Speldorfer die prächtige Grünanlage auf dem alten Luftbild erkannt. Einige haben sogar im ehemaligen Solbad gearbeitet.

„Das Luftbild zeigt den 11,25 Hektar großen Kurpark Raffelberg im Zeitraum um das Jahr 1935“, schreibt Bernd Landfermann, Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung des Parks am Solbad Raffelberg. „Die damals nicht öffentliche Erholungsanlage wird im Zusammenhang mit dem Kurhaus und dem Solbad als Kurbad für die ,Solbad-Aktiengesellschaft’ angelegt“, fügt Landfermann hinzu, der sich ausführlich mit der Vergangenheit des Parks befasst hat.

1928 erweitert

„1908 bis 1909 entsteht die Parkanlage mit dem Solebadkomplex, zu dem Kurhaus, Verbindungshalle mit Brunnenhaus sowie eine Kinderheilanstalt gehören. Das Gelände wird von einer mehr als zwei Meter hohen Mauer umgeben und hat drei Eingänge. An den Häuschen bezahlen Besucher Eintritt“, beschreibt der Parkexperte.

Den Park habe der Düsseldorfer Gartenkünstler Walter Baron von Engelhardt geplant. Die Bauausführung hatte Gartenarchitekt Reinold Hoemann aus Düsseldorf. 1928 wurde der Kurpark nach Norden bis zur neu ausgebauten Ruhrorter Straße (eine Allee) erweitert.

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„Der Raffelbergpark hat unterschiedliche Bereiche, die im zeitgenössischen Sinn jedoch eine Einheit bilden“, sagt Bernd Landfermann. Südlich der lang gestreckten Gebäudegruppe liegen damals Wege, ein Rasenstück sowie eine Erholungsanlage. Sie gehörte zum privaten Teil des Kurbetriebs.

Erste Wiederherstellung 1995

Nördlich des Komplexes schließen sich eine Terrassenanlage im Jugendstil, ein Spiegelweiher und Pergolen an. Weiter führen verlängerte Pappelreihen zum Belvedereplatz, der 1928 als Aussichts- und Eingangsbauwerk errichtet wird. „Im Westen des Fontänenteiches befinden sich eine Landschaft mit vielen Gehölzpflanzen und ein natürliches Gewässer, die Reste eines Altruhrarms“, weiß Peter Hermes, Mitgründer des Kurparkvereins. „Die Sanierung des ehemaligen Kurhauses wurde mit dem Verkauf der Flächen um das Kindersolbad und eines Teils des Parks verwirklicht“, so Landfermann. Danach konnte das Theater einziehen.

1995 beginnt im Norden des Kurparks die erste Wiederherstellung: Mit Hilfe der Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte der Kurparkverein den Stufenaufgang zum Aussichtsplatz am nördlichen Park­ende restaurieren und den Rhododendren-Hang neu anlegen. „Bei Wiederherstellung der Anlage richtet man sich nach dem Parkpflegewerk der Gartenarchitekten G. und R. Wörner von 1996“, so Landfermann.

Mehr zum Park folgt in einer der nächsten Ausgaben. Wo haben die ausgebombten Häuser auf dem Bild oben gestanden? Wer erinnert sich daran und kann dazu eine Geschichte erzählen? Wo lag der gepflasterte Rinnsteinbogen?