Mülheim. . Zum ersten Mal gibt es einen Sommer-Campus in der VHS Mülheim. Das Projekt entstand in Kooperation mit anderen Volkshochschulen.

Erfrischend und belebend – das ist Wasser. Erfrischend und belebend ist aber auch moderne Weiterbildung. Sie setzt nicht nur allein auf die reine Faktenvermittlung, sondern berücksichtigt, dass nur ein angenehmes Lernumfeld die Kreativität sprudeln lässt. So passt es gut zusammen, dass der erste Sommercampus in der Volkshochschule dem Thema „Wasser“ gewidmet ist.

Vier Tage hintereinander setzen sich dort Teilnehmer unter jeweils einem bestimmten Blickwinkel mit dem Oberthema auseinander. Da gibt es einen Malkurs genauso wie ein Fotoseminar, wo natürlich Wasser-Motive im Vordergrund stehen. Oder auf der Bühne entwickelt ein Theaterkurs Improvisationen zum Oberthema. Wasser wirkt oft Blau – um die Faszination, die diese Farbe auslöst, dreht sich schließlich ein Workshop über eine fast in Vergessenheit geratene Fototechnik: die Cyanotypie erzeugt nämlich unter UV-Licht leuchtend blaue Bilder.

Eine Premiere beim Sommer-Campus

Alle diese Beispiele zeigen, Vielfalt ist den Organisatoren des Programms wichtig. Das Besondere in diesem Fall: Sie stammen nicht nur von der Volkshochschule aus Mülheim, sondern auch von den Einrichtungen aus Duisburg, Oberhausen und Essen. Gemeinsam bilden sie alle den DOME-Verbund. Die Sommerakademie, die nun schon zum neunten Mal stattfindet, ist eine Frucht dieser regionalen Kooperation. Rund 700 Teilnehmer haben an den Seminaren der Akademie an vielen Standorten zwischen Ende Mai und Anfang August teilgenommen. Das Format ist mittlerweile also etabliert.

Trotzdem gab es in diesem Jahr eben eine Premiere: Der Sommercampus mit Angeboten, die mehrere Tage hintereinander laufen, ist neu. Annette Sommerhof, Leiterin der Mülheimer VHS, ist froh, dass diese Premiere in ihrem Haus gefeiert wird, denn sie zeigt, dass ihr Haus die Wünsche der Teilnehmer ernst nimmt. Die suchen heute auch Gemeinschaft und Austausch.

Intensivere Arbeit

Es geht nicht nur um neues Wissen, sondern auch um Kontakte. Auf dem Campus ergeben sich solche Möglichkeiten, über die Seminargrenzen hinweg. In den Pausen kann man miteinander plaudern. Aber jeder Tag startet auch morgens um 9.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück im Campus-Café – hier ist sozusagen der Campus-Marktplatz, wo Neuigkeiten ausgetauscht werden können. Zum positiven Gruppengefühl trägt bei, dass die Arbeit in den Kursen, wenn sie mehrere Tage hintereinander erfolgt, einfach intensiver ist. „Weiterbildung hat auch etwas mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun“, sagt VHS-Leiterin Sommerhoff.

Der Sommercampus ist so auch ein Signal an potenzielle VHS-Besucher: Hier werden Kurse geboten, in denen ihr nicht nur ein eingeschriebenes Seminarmitglied seid, sondern als Personen ernst genommen werdet. Dieser Ansatz soll in Zukunft weiter ausgebaut werden.

Welche Chancen die regionale Kooperation hier bietet, will man genauer in den Blick nehmen. Fest steht jedenfalls, dass es im nächsten Jahr im Rahmen der Sommerakademie wieder so einen Sommer-Campus geben wird. Dann in einer anderen Stadt des Verbundes, die aber noch nicht feststeht. Auch das Oberthema ist noch nicht klar. Aber bald werden die Vorbereitungen beginnen. Und in allen vier Volkshochschulen freut man sich schon auf die Zusammenarbeit. Auch dies ein Zeichen für die gute Kooperation.