Mülheim. . Holger Ellwanger freut sich darauf, nächsten Mittwoch die Fünftklässler zu begrüßen. Denn die haben, wie der neue Leiter, ihren ersten Unterrichtstag an der Luisenschule.
Der Terminplan von Holger Ellwanger ist voll. Besprechungen und Vorstellungsgespräche, Kennenlernrunden und Vereidigungen stehen etwa bis zum Schulstart noch darauf. Auf einen Punkt im gefüllten Kalender freut er sich aber besonders: „Ich darf am ersten Schultag die neuen Fünftklässler in der Aula begrüßen.“
Denn für diese Schüler wird es, wie für den Schulleiter selbst, der erste Unterrichtstag an der Luisenschule sein.
Zur Person: Holger Ellwanger
Holger Ellwanger (45) ist gebürtiger Mülheimer, ging aber stets in Essen zur Schule. Nach dem Abitur am Grashof Gymnasium studierte er Deutsch und Musik (Schwerpunkt Kontrabass) in Essen und Dortmund.
Seine erste Station nach dem Referendariat war wieder das Grashof Gymnasium, wo er Mittelstufenkoordinator war. Zuletzt war er stellvertretender Schulleiter an der Alfred-Krupp-Schule, einem weiteren Essener Gymnasium.
Wörter wie „dürfen“ und „können“ benutzt Holger Ellwanger häufig und vermittelt schon dadurch: nichts muss. Der neue Schulleiter des Holthauser Gymnasiums darf in den Tagen bis zum Schulbeginn die neuen Schüler begrüßen und drei Kollegen vereidigen. Er kann eine Lehrkraft einstellen und auf „optimale Rahmenbedingungen“ zurückgreifen. Vieles davon ist für den Schulleiter Alltag zum Ende der großen Ferien, wenn es darum geht, „die Unterrichtsversorgung sicherzustellen“. Für den 45-Jährigen sind es jedoch durchweg Premieren in seiner neuen Funktion an seiner neuen Schule und man spürt im Gespräch, dass er all dies genießt, dass er sich freut auf die neue Aufgabe, die neue Herausforderung und vor allem auf die Möglichkeit, „Schulgemeinschaft zu gestalten“. Diese Formulierung nutzt der Holthauser mehrfach. Eben dieses sich aktive Einbringen ins Schulleben, Projekte und Ziele entwickeln, Rahmenbedingungen schaffen, war der Grund, warum sich Holger Ellwanger für die Verwaltungsebene engagierte.
Die Luisenschule ist sein erster Kontakt mit der Mülheimer Bildungslandschaft, doch die für seine neue Schule wichtigen Stichworte nennt er früh im Gespräch, allem voran das Ziel Sportschule zu werden: „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal für unsere Schule, aber auch ein Gewinn für die Stadt.“
"Die Kleinen lernen von den Großen"
Seit 1. August ist der Schulleiter im Amt; die anderthalb Wochen bis zum Unterrichtsstart sind für ihn durch gegenseitiges Kennenlernen geprägt. Teamarbeit sei ihm wichtig und „hoffentlich alle mitzunehmen“. Natürlich beginne mit einem neuen Leiter ein neuer Abschnitt, doch blieben die meisten Menschen an der Luisenschule dieselben – soll heißen: Ellwanger will nicht plötzlich alles ändern. Wohl aus gutem Grund: „Die Luisenschule hat einen guten Ruf. Die gute Arbeit möchte ich fortführen und mit dem Team weiterentwickeln“, sagt er und verweist auf seine Stellvertreterin Ute Meier, deren Erfahrung ihm den Einstieg erleichtere. Eine hohe Identifikation mit der Schule hat er ausgemacht – das soll so bleiben.
Themen, die ihm wichtig sind, bringt Holger Ellwanger dennoch mit: jahrgangsübergreifende Projekte, etwa. „Die Kleinen lernen von den Großen, die Großen passen auf die Kleinen auf. Da ist Sport natürlich ein wichtiges Thema.“ Und die Big Band der Schule. Die hebt der Musik- und Deutschlehrer, der auch Darstellendes Gestalten unterrichtet, ebenfalls hervor.
Viel zu planen und kennenzulernen, gibt es für Holger Ellwanger noch, doch freut er sich auf den Schulstart. Dann nämlich trifft er endlich auf die, die ihm besonders wichtig sind: die Luisenschüler.