Mülheim. . Gerade in den Ferien gibt es für die Freiwilligen der Hilfsdienste viel zu tun. DRK, Johanniter und Malteser sind in vielen Bereichen im Einsatz.
Wenn das Thermometer auf über 30 Grad klettert, kühlen sich die meisten Mülheimer im Freibad ab. Nicht so die Mitarbeiter von Maltesern, Johannitern oder dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) – sie machen keine Ferien. Im Gegenteil: „Im Sommer gibt es am meisten zu tun“, weiß Martin Meier vom DRK. Die vielen ehrenamtlichen Helfer der Mülheimer Hilfsdienste haben turbulente Ferienwochen hinter sich.
Viele Veranstaltungen
Ob Kirmes, Burgfolk, Reggae Summer oder kleine Sanitätsdienste, Krankentransport oder Rettungsdienst, Hausnotruf oder Menüservice – die rund 350 ehrenamtlichen Rotkreuzler waren und sind im Dauereinsatz. „Im Sommer gibt es immer viele Veranstaltungen“, erklärt Martin Meier. Hinzu kommen Sanitätseinsätze, die sich im Sommer häufen, etwa Kreislaufbeschwerden oder Wespenstich-Notfälle. Bei der Saarner Kirmes waren die Helfer jeden Tag mit fünf Kräften vor Ort, „insgesamt kamen 1700 Dienststunden zusammen“. Und auch beim Reggae-Festival, wo das DRK mit 70 Freiwilligen im Einsatz war, zählt Meier 1900 Dienststunden. Hinzu kam eine zusätzliche Aufgabe: Gemeinsam mit Johannitern und Maltesern betreuen sie die Flüchtlinge, die in der Turnhalle an der Lehnerstraße untergekommen sind. „Wir kümmern uns um Betreuung und Verpflegung, versorgen sie mit Frühstück, Mittag- und Abendessen.“ Jeden Tag helfen dort fünf DRK-Leute und sechs Johanniter. Und auch kommendes Wochenenede sind Rotkreuzler im Einsatz: Beim Blutspendetag oder dem Schwimmtag an der Ruhr. Wie motiviert man die Leute, bei schönstem Wetter zu arbeiten? Schließlich muss doch auch das Privatleben fürs Ehrenamt zurückstecken „Wir sind eben eine große Familie, in der jeder gerne hilft“, sagt Meier.
Verstärkung wird immer gesucht
Wer sich für die ehrenamtliche Arbeit in einem der drei Verbände interessiert, kann diese gerne kontaktieren. „Wir freuen uns immer über Verstärkung“, sagen Martin Meier, Thorsten Strack und Thomas Kühn.
Weitere Infos gibt es unter folgenden Nummern: Malteser: 59 22 24, info@malteser-muelheim.de, DRK: 45 00 60, info@drk-muelheim.de, Johanniter: 740 740, info.muelheim@johanniter.de
Auch die Johanniter können auf ein Netz aus über 300 Helfern aus Mülheim, Essen und Bottrop zurückgreifen. „Im Sommer gibt es viel zu tun, doch Engpässe haben wir glücklicherweise nie“, sagt Thorsten Strack von den Johannitern. Nach den Ferien gebe es sogar noch mehr zu tun. „Dann finden die ganzen Stadtteil- und Gemeindefeste statt, auf denen wir vertreten sind.“ Die meisten der Helfer, die übrigens aus jeder Alters- und Berufsschicht kommen, seien sehr motiviert, die Opferbereitschaft sei groß. „Das ist positiver Stress“, sagt Strack. „Denn man bekommt viel zurück – und sei es nur das Lächeln eines Flüchtlingskindes.“
Viele lassen sich vom Arbeitgeber freistellen
Tue anderen Gutes und dir geht es auch gut – dieses Motto treibe auch die Freiwilligen bei den Maltesern an, weiß Thomas Kühn, der selbst seit 30 Jahren neben dem normalen Beruf ehrenamtlichen Dienst leistet. Für ihn sei das Engagement „gelebte Nächstenliebe“.
In der Mülheimer Ortsgruppe helfen etwa 15 Freiwillige mit, die Sanitätsdienste fahren oder sich auf Veranstaltungen um die Gesundheit der Besucher kümmern. Auch die Malteser bieten an der Lehnerstraße ihre Hilfe an. „Wir fahren jeden Freitag Muslime in die Moschee und Christen sonntags in die Kirchen.“ Im Sommer wird es mit der Planung manchmal eng, „aber trotzdem bekommen wir alle Einsätze besetzt“, sagt Kühn. „Wenn wir etwa das Kanu-Polo-Turnier am Essener Baldeneysee betreuen, sind unsere Leute von morgens 7 Uhr bis abends um 9 Uhr vor Ort“, berichtet Kühn. „Einige lassen sich vom Arbeitgeber für das Ehrenamt freistellen, andere nehmen sich Urlaub. Ohnehin gehe der Großteil des Jahresurlaubs für den Verband drauf, sagen die Vertreter aller drei Verbände.
„Grundsätzlich sind es immer zu wenig Helfer.“ Das Problem sei, dass Interessierte nicht spontan eingesetzt werden könnten. „Denn Voraussetzung ist eine Ausbildung zum Rettungshelfer“, so Kühn. Die Kosten für diese übernehme aber der Verband.