Mülheim. . Familie Fischer hat auf der Heimaterde in Mülheim einen Kleingarten im Wortsinn: Auf rund 75 Quadratmetern findet sich alles, was das Gärtnerherz erfreut.

Wenn man bei den Fischers auf die Terrasse tritt, ist man quasi schon im Garten. Eine grüne Oase auf kleinstem Raum erwartet den Besucher am Pirolring. Der Garten ist ein Gärtchen von rund 75 Quadratmetern, schätzt Hans-Christian Fischer, doch es fehlt darin nichts, ist seine Frau Barbara überzeugt. Und tatsächlich: Es gibt den halbschattigen Essplatz, wo man in größerer Runde sitzen kann, es gibt einen sonnigen Liegeplatz und einen luftigen Steg am Wasser.

Und dahinter, ganz versteckt im tiefen Schatten hinter dem gar nicht kleinen Fischreich, unter dem dichten Blätterdach, eine kuschelige Ecke mit zwei Liegen, die auch bei tropischen Temperaturen Kühlung verspricht. Und von überall schaut man ins Grüne.

„Wir wollten einen Garten, den man nutzen kann und mit verschiedenen Möglichkeiten, sich zurückzuziehen“, sagt Barbara Fischer. Aus dem Aushub für den Fischteich wurde ein kleiner Hügel, aufgefangen von einer Steinmauer, dahinter liegt heute ihr schattiger Leseplatz.

Das Gärtchen auch mal alleine lassen

Familie Fischer hat, wie viele andere auch, 1994 hier gebaut. Die grüne Klein-Oase war, das zeigen alte Fotos, damals noch kahl und leer, wie das bei Neubaugebieten eben so üblich ist. „Wir wollten ja erst nach Alpen bei Wesel ziehen“, erinnert sich Barbara Fischer.

Raus aufs Land, das machten damals viele Familien, die Baugrundstücke waren erschwinglicher – und auch größer. Doch die Fischers, die damals noch mit Sohn und Tochter in Essen wohnten, entschieden sich für Mülheim, weil sie ihre Kinder nicht aus der Schule nehmen wollten. Und Mülheim ist ja im Grunde auch viel praktischer, wenn man als Arbeitnehmer pendeln muss: er nach Bochum und sie in die Stadtmitte.

Heute sind sie beide im Ruhestand, genießen ihr Gärtchen, wenn sie nicht gerade reisen. Denn auch das war ihnen wichtig bei der Anlage ihres „grünen Wohnzimmers“: Dass man das Gärtchen auch mal alleine lassen kann, niemanden mit umfangreichen Wässerungsaufgaben betrauen muss oder gar befürchten, dass man nur noch verdorrte Wüste vorfindet, wenn man wiederkommt. „Wir können“, berichtet Barbara Fischer, „auch mal drei Wochen weg sein. Im Garten passiert dann nicht viel.“

Küchenkräuter in Herd-Reichweite

Bei Fischers im Garten gibt es einen Flecken Wiese, auf dem das Enkelkind (5) spielen kann, oder ein Planschbecken Platz hat. Es gibt Brombeeren und Himbeeren, die man sich, später im Jahr natürlich, direkt vom Strauch pflücken kann. „Eineinhalb Eimer waren es im letzten Jahr“, erinnert sich der Hausherr. Küchenkräuter wachsen gleich in Herd-Reichweite. Auch ein Schuppen für das Gartengerät steht in einer Ecke.

So wie der Garten jetzt ist, so soll er auch bleiben. „Wir schneiden nur noch zurück“, sagen die Eheleute. Am Anfang, ja, da hätten sie schon viel angepflanzt, wie verrückt, und nicht bedacht, dass ja alles noch wächst und wächst. Aber längst haben sie hinzugelernt. Anregungen holten sie sich dazu in Parks, guckten sich die Bepflanzung auf kleinem Raum an. Heute sind sie zufrieden mit ihrem Gärtchen. Und sagen, was ja alle Gartenfreunde sagen: „Es gibt immer was zu tun!“