Mülheim. . Der Garten von Annette Biermann und Frank Rigol in Mülheim-Dümpten blüht von März bis November in bunter Farbenpracht.
Ein unscheinbares Mietshaus in Dümpten. Zwei Parteien – nicht weiter auffällig. Doch schaut man hinter das Gartentor, man betritt eine andere Welt. Frank Rigol und seine Lebensgefährtin Annette Biermann haben sich ein kleines Idyll mitten im Großstadt-Dschungel geschaffen.
Akkurat gepflanzte Beete sucht man in diesem Garten jedoch vergebens. „Es ist einfach ein Naturgarten, das Sterile mit Steinen oder absolut geplanten Wegen und Gängen, das ist nicht meins“, sagt Frank Rigol. „Die Bepflanzung ist bunt, wild und pflegeleicht. Auch Unkraut wie Brennnesseln stören mich nicht, denn es sind ja auch viele Wildkräuter dabei, die Tiere gerne mögen.“
Als das Paar im Jahr 2011 in die Erdgeschosswohnung in Dümpten eingezogen ist, bestand der vorhandene Garten nur aus einer Wiese mit einer Gartenhütte darauf. Doch schon nach einem halben Jahr staunten die Nachbarn nicht schlecht – der Garten war kaum wieder zu erkennen. Frank Rigol, gelernter Landschaftsgärtner, hatte ganze Arbeit geleistet.
„Als erstes haben wir einen Teich mit vielen Goldfischen angelegt“, so Frank Rigol. „Nach und nach kamen dann immer mehr unterschiedliche Pflanzen dazu.“ Iris, Pfingstrosen, Lilien, Margeriten oder Astern. Auch viele Rosen, meist Kletterrosen verströmen ihren typischen Duft. Um Ästhetik ging es Annette Biermann und Frank Rigol weniger, sie wollten einfach die Natur genießen. „Je mehr Vielfalt an Pflanzen, desto artenreicher ist auch die Tierwelt bei uns im Garten“, sagt Annette Biermann. „Ich kann hier stundenlang sitzen und einfach nur die Vögel oder die Schmetterlinge beobachten.“
Da Frank Rigol hauptsächlich Staudenpflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten für seinen Garten ausgesucht hat, erblüht der Garten von März bis November in unterschiedlicher Farbenpracht. Eine Wohnung ohne Garten käme für die Dümptener nicht mehr in Frage. Dass der Vermieter Frank Rigol so freie Hand bei der Gestaltung gelassen hat, ist zwar nicht selbstverständlich, aber auch der Vermieter ist vom Garten sehr begeistert. Vor kurzem sind auch noch zahlreiche Kanarienvögel bei Annette Biermann und Frank Rigol eingezogen. Wie alles andere im Garten auch, hat der Landschaftsgärtner natürlich auch die Vogelvoliere selbst gebaut. Und Nachwuchs haben sie auch schon bekommen.
Vermieter ließ freie Hand
Ein Händchen für die Gartengestaltung hatte Frank Rigol schon immer. Da fiel ihm auch die Berufswahl nicht schwer. Am meisten Spaß macht 45-Jährigen aber natürlich die Arbeit im eigenen Garten. Aber auch den Nachbarn kommt er in Sachen Bepflanzung und Gestaltung gerne zur Hilfe.
„Da wäscht eine Hand die andere“, sagt Frank Rigol. „Ich habe meinem Nachbarn bei der Gartengestaltung geholfen und er, er ist Elektriker, hat mir in meinem die Stromversorgung gelegt.“ So kann das Dümptener Paar, das häufig abends gemeinsam mit Nachbarn und Freunden im Garten sitzt, auch noch abends ihren hellbeleuchteten wilden Garten genießen. „Wenn es nach uns geht, kriegt man uns hier nicht mehr weg“, sagt Annette Biermann. „Wir haben uns hier so ein schönes Plätzchen geschaffen, eben ein kleines eigenes Paradies.“