Mülheim.. Heinz und Hannelore Ebertz legen Wert auf Blühendes, doch ihr Garten in Mülheim ist trotzdem eher pflegeleicht.

Auch Gartenarbeit kann man mit Humor nehmen. „Am schönsten ist es, wenn es schön ist“, zitiert Hannelore Ebertz den Kabarettisten Konrad Beikircher und hat dabei gut Lachen. Denn der Speldorfer Garten des Ehepaars Ebertz ist nicht nur eine blühende Idylle, er ist dabei auch noch vergleichsweise pflegeleicht.

Die Rosen blühen prächtig, der Lavendel wiegt leicht im Wind, der Buchsbaum leuchtet in sattem Grün. Zwischen den Pflanzen füllen Steine die Beete – Zierkies nennt es der Fachmann. In Weiß und Dunkelgrau sorgt der für Farbkontraste rund ums Grün. Größere Steine sind zudem darauf drapiert, dazu Keramikdekoration, Gänse und Amphoren. Wohin man schaut: Es gibt viel zu entdecken.

Im Garten soll viel blühen

Vor drei Jahren gestalteten die Ebertz ihren Garten neu, ließen einen Steingarten anlegen. „Ich habe das in einer Gartenausstellung gesehen“, berichtet Heinz Ebertz. Vorher, sagt er, hatten sie „Rabatten mit Sträuchern“ im Garten. Das bedeutete „viel Unkraut und viel Arbeit“. Auf beides hatte das Speldorfer Ehepaar keine Lust mehr. „Unter den Steinen ist eine Folie, die lässt zwar Wasser durch, aber kein Unkraut“, sagt der 85-Jährige.

Auf „viel Blühendes“ legen die Speldorfer Wert – in den Beeten, aber auch den zahlreichen, zusätzlichen Blumentöpfen und Balkonkästen, die überall verteilt stehen. Sonnenblumen, Margeriten und Geranien in prallem Pink sorgen für Farbakzente. Doch auch ein Gemüsebeet mit Salat, Porree und Kräutern gibt es, zudem zwei Apfelbäume und mehrere Beerensträucher. Die ersten Stachelbeeren hat Hannelore Ebertz an diesem Morgen gepflückt. „1800 Gramm“ hat sie ausgewogen und ist mit der Ausbeute zufrieden. Marmelade wird sie davon machen.

Der Garten als zweites Wohnzimer

„Unser zweites Wohnzimmer“ nennt Heinz Ebertz den Garten. „Im Sommer sind wir immer draußen.“ Auf der Bank vor seinem Holzhäuschen sitzt er dann. Das hat der Schalke-Fan nicht nur selbst gebaut, sondern auch königsblau gestrichen. In Arbeit ist noch die Weinlaube – die Weinstöcke „mit blauen Trauben“ wurden erst kürzlich gepflanzt. Die Reben müssen noch unter dem Terrassendach entlangwachsen. Besten Blick auf die blühende Pracht hat man von dort aus und auf die tierischen Besucher, die regelmäßig vorbeischauen. Zwei (ebenfalls königsblaue) Nistkästen thronen über den Beeten, eine Futterstelle für Vögel gibt es außerdem. Meisen, Buchfinken, Kleiber landen dort regelmäßig. Doch nicht nur die bedienen sich: Seit einiger Zeit haben Ebertz regelmäßig Besuch von Eichhörnchen, die den Vogelfutterbehälter aufdrücken und kräftig zulangen. „Gar nicht scheu“, sagt Heinz Ebertz seien die Nager und kann jede Menge Beweisfotos vorzeigen. Die zwei Enkelkinder waren begeistert.

Ihren Garten genießen wollen Hannelore und Heinz Ebertz, in den sie viel Liebe investieren. Doch Liebe alleine, sagt die Speldorferin, „reicht nicht“. Für einen Garten müsse man sich auch Zeit nehmen. Das gilt auch für einen Steingarten.