Mülheim. . Die Idee einer Waschstraße für Kaffeetassen überzeugte die Jury des Verbands für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Der Lohn: 2500 €.

Eine Projektgruppe der Styrumer Willy-Brandt-Schule ist jetzt zum Sieger des 11. Technikpreises des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) Rhein-Ruhr gekürt worden. Die Auszeichnung wird vergeben an Nachwuchstüftler mit cleveren Ideen. Die Mülheimer überzeugten mit einer Waschstraße für Kaffeetassen. Und sie kassierten ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro. Den Scheck überreichte ihnen jetzt Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland AG, im Essener RWE-Kasino.

„Das Ziel unseres Projektes ist es, eine Waschstraße für Kaffeetassen zu konstruieren und anzusteuern“, hatten die Gesamtschüler in ihrer engagierten Bewerbung geschrieben. Die ungewöhnliche Idee sei entstanden „aus der Problematik, dass sich die benutzten Kaffee- und Kakaotassen in der Schülerküche stapeln und in den Pausen keine sauberen Tassen zur Verfügung stehen“. Ihre Waschstraße mit Förderband reinige und trockne eine Tasse innerhalb kürzester Zeit, etwa in einer halben Minute. „Dabei hat die Erfüllung der hygienischen Standards, die Trennung von Frisch- und Abwasser, für uns oberste Priorität“, so die Schülergruppe.

Anlage informiert Schüler per SMS

Zur Ansteuerung ihrer Anlage verwenden die Jugendlichen eine Kleinsteuerung, die sowohl Lichtschranken am Eingang sowie Pumpen und Motor am Ausgang regele und außerdem in der Lage sei, Statusmeldungen in Form von Kurzmitteilungen zu versenden. Durch diese SMS könnten die betreuenden Schüler über den jeweiligen Status der Anlage informiert werden, also zum Beispiel darüber, ob der Tank leer oder voll ist. „Wir sind uns sicher, dass die Kaffeewaschstraße durch ihre Verwendung in der Schülerküche viele Schüler für das Fach Technik begeistern wird“, hatten die Jugendlichen weiter ausgeführt.

„In den Jugendlichen schlummert Potenzial“

Der VDE Rhein-Ruhr hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Technikinteresse bereits bei jungen Menschen zu fördern. Unterstützt wird dieses Engagement durch Sponsoren, etwa die RWE oder die in Beckum ansässige Blumenbecker Automatisierungstechnik GmbH.

„Uns liegt die Nachwuchsförderung am Herzen“, so Dr. Arndt Neuhaus, RWE-Vorstandsvorsitzender. Der Technikpreis zeige, „wie viele Ideen und Potenzial in den Jugendlichen schlummert, und dass mit der richtigen Unterstützung sehr viel möglich ist“.

Begeistert hat ihre Idee nun vor allem die Jury des jährlich ausgeschriebenen Wettbewerbs des VDE Rhein-Ruhr. Diese ist immer auf der Suche nach Schülern, die innovative und clevere Projektideen entwickeln und umsetzen möchten. Gute Vorschläge gibt’s reichlich, und so sei es oft nicht einfach, sich zu entscheiden. Diesmal nahmen auch Gruppen aus Recklinghausen, Marl, Wesel und Straelen teil und präsentieren zum Teil Erstaunliches: So will das Hans-Böckler-Berufskolleg in Marl die Welt mit dem „Globus – Next Generation“ zum Strahlen bringen – oder, genauer gesagt, mit einer Handy-App, die nicht nur einzelne Länder erleuchtet, sondern darüber hinaus die jeweilige Nationalhymne abspielen oder Flagge anzeigen kann. Auch die Vorjahressieger der Maristenschule (Recklinghausen) waren 2015 wieder dabei – mit einer vom Mikrocontroller gesteuerten Rennbahn. Das Rennen aber machten die Mülheimer – und an der Willy-Brandt-Schule gibt’s ab sofort immer ausreichend saubere Tassen.