Mülheim. . Die Hochschule Ruhr West und ein Mülheimer Software-Dienstleister arbeiten ab sofort eng mit der Willy-Brandt-Schule zusammen.

Es ist eine alte Weisheit: Es ist einfacher, Schüler für Technik zu begeistern, wenn ihr Unterricht praxisnah gestaltet ist. Um solchen Unterricht für angehende Abiturienten der Willy-Brandt-Schule zu ermöglichen, hat die Hochschule Ruhr West (HRW) jetzt mit der Mülheimer iSAM AG ein Netzwerkprojekt zum Thema Mülltrennung gestartet. Koordiniert wird die Zusammenarbeit durch die ZDI-Zentren in Mülheim und Bottrop, also durch jene Akteure vor Ort, die’s sich zum Ziel gesetzt haben, Schüler für die Mint-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu begeistern.

„Die Studierenden von morgen sitzen heute im Technikunterricht“, sagt HRW-Informatikprofessor Dr. Uwe Handmann. Als noch junge Hochschule setze man verstärkt auf Nachwuchsförderung für Mint-Fächer. „Nur gemeinsam gelingt es uns, die Jugendlichen bei der Stange halten.“ Handmann hielt gestern vor über 60 Jugendlichen eine Schnuppervorlesung zu „Inspektionsaufgaben mit Hilfe von Bildverarbeitung“.

„Es gibt zu wenig junge Leute, die sich für Technik interessieren“

Auch die iSAM AG, mittelständischer Software-Dienstleister und laut eigenen Angaben Weltmarkführer bei Automatisierungslösungen für Schüttgutabbau bzw. -verladung, preist den Nutzen der Zusammenarbeit. „Es gibt zu wenig junge Leute, die sich für Technik interessieren, und so ist es für uns nicht immer leicht, guten Nachwuchs zu finden“, so Personalvorstand Bernd Jotzo. Die Firma spendete der Willy-Brandt-Schule für das Mülltrennungsprojekt ein Förderband und stellte leihweise einen Lichttunnel sowie andere Geräte zur Verfügung.

Peter Klatte, Lehrer für Technik an der Willy-Brandt-Schule, freut’s: „So können unsere Schüler unter optimalen Bedingungen lernen, wie optische Sensoren bei der Mülltrennung arbeiten.“ Die Gesamtschule mit rund 950 Schülern ist die einzige Schule in Mülheim, die in der Oberstufe Technik als Grund- und Leistungskurs anbietet.

Für das aktuelle Projekt haben die Lehrer das pädagogische Konzept entwickelt, die HRW liefert den theoretischen Überbau und die iSam AG die teure Technik. Denn eine andere alte Weisheit besagt: Nur gemeinsam sind wir stark.