Mülheim. . Nächste Wochen beginnen die Sommerferien und damit die Urlaubszeit. Doch die Finanzkrise lässt manchen Mülheimer zögern, nach Griechenland zu reisen.

Diese Woche noch durchhalten, dann starten die großen Ferien. Für Familien mit schulpflichtigen Kindern ist das die Zeit für Urlaub, etwa für eine Auszeit mit Sommer, Sonne und Meer. Doch einige populäre Reiseziele im Süden Europas und im Norden Afrikas bestimmen derzeit aus ganz anderen Gründen die Nachrichten. Hat das Auswirkungen auf die Urlaubsplanung der Mülheimer? Eine Frage, die Fachleute vor Ort nicht pauschal beantworten möchten.

Angst vor Anschlägen ist Andrea Fleck in ihrem Speldorfer Reisebüro noch nicht untergekommen. „Das einzige, das ein Thema ist, ist Griechenland“, sagt sie. Die aktuelle Finanzkrise lässt einige Mülheimer zögern, dorthin zu reisen. Sie machen sich etwa Sorgen, wie sie als Deutsche aufgenommen werden. Die versucht Andrea Fleck ihren Kunden zu nehmen: „Ich selbst war während der Krise in Griechenland und die Leute sind genauso nett wie immer.“ Griechische Inseln wie Kreta oder Rhodos könne man bedenkenlos besuchen. „Wir sollten Griechenland jetzt nicht aufgeben. Es ist ein wunderbares Reiseland und man kann tolle Ausflüge machen.“ Für Kurzentschlossene hat sie noch einige Reisen dorthin im Angebot. Gleiches gilt für die Türkei und die Kanaren. Bei Letzterem spricht Andrea Fleck von einem guten Preis-Leistungsverhältnis. „Alle, die auf den letzten Drücker weg wollen, können da noch einen Schnapper machen. Mallorca ist gerade ein wenig teuer.“

Nordafrika buchen auch nur wenige

Zu Jahresbeginn wurden im Reisebüro del mar so viele Griechenland-Reisen gebucht, dass Inhaberin Andrea Felczykowski staunte. Dieser Trend hat sich inzwischen gelegt. „Derzeit fragt niemand nach Griechenland.“ Aber: „Bereits gebuchte Reisen werden auch nicht storniert.“ Andrea Felczykowski hat die Erfahrung gemacht, dass ihre Kunden sich vorher genau überlegen, wohin es gehen soll, ob sie etwa ein nordafrikanisches Land bereisen möchten oder nicht. So hat die Fachfrau „eine gewisse Zurückhaltung“ festgestellt, „in muslimische Länder zu reisen. Davon ist auch die Türkei betroffen.“ Bei ihrem Tipp für alle, die auf den letzten Drücker noch eine Reise buchen möchten, bleibt sie dann auch bei einem Klassiker: „Ich bin Spanien-Fan und finde, Mallorca geht immer.“

Der Deutsche will sich sicher fühlen

Nordafrika ist derzeit bei Elke Hetkamps Kunden nicht sonderlich beliebt. „Tunesien ist sehr schwierig“, sagt die Inhaberin des nach ihr benannten Reisebüros. „Auch bei Ägypten machen sich viele Leute Gedanken.“ Der Deutsche sei eben von Natur aus ängstlich – „immerhin sind wir das Land mit den meisten Versicherungen“. Vielleicht auch deshalb geht bei ihr Spanien gut. Dort fühlten sich viele Menschen sicher. Griechenland hingegen ist so eine Sache. „Die eingefleischten Fans fahren auch weiterhin dorthin.“ Neue Urlauber für dieses Reiseziel zu gewinnen, sei aktuell allerdings schwierig.