Mülheim. Die Familie des kürzlich von der Polizei Mülheim nach einem Angriff erschossenen Hundes meldet sich zu Wort: “Pascha war ein toller Familienhund.“
Tief betroffen äußert sich die Familie des erschossenen Kangals, die anonym bleiben möchte, über den Vorfall, und schildert in einem anrührenden Brief an die Redaktion, was für ein Hund Pascha war:
„Pascha war unser Hund. Pascha ist acht Jahre alt gewesen. Pascha war ein toller Familienhund. Er hätte niemals einem Menschen absichtlich weh getan, und Kinder hat er über alles geliebt. Er ist mit Kindern aufgewachsen und war ein Schmusehund. Wir haben selbst auch Kinder.
Ein sehr liebes Tier
Pascha wurde auch nicht in einem Zwinger gehalten. Er besaß eine Hundehütte – etwa 20 m2 – und einen 850 m2 großen Garten. Zur Sicherheit hatten wir damals überall hohe Zäune gesetzt, damit er nicht weg konnte. Er lief immer im Garten frei herum, meistens schlief er draußen. Wer Kangals kennt, weiß, dass man sie nicht in der Wohnung halten sollte. Pascha konnte durch die Terrassentür immer rein und raus.
Er war ein Familienmitglied! Und fehlt uns sehr! Es ist ein Rätsel, wie Pascha aus dem Garten entkommen ist, warum er dem Hund sowas angetan hat. In unserem Dabeisein war er nie auffällig. Auch das Tierheim in Duisburg kennt unseren Hund sehr gut. Immer, wenn wir in Urlaub waren, blieb er fast drei Wochen dort. Es wurde mir immer mitgeteilt, dass er ein sehr liebes Tier ist!
Wir wünschen das keinem
Ich habe eine große Familie mit vielen Kindern. Wenn Pascha aggressiv gewesen wäre, hätte ich ihn doch nicht halten können! Meine Frau hatte ihn morgens noch, bevor sie zur Arbeit fuhr, schlafend auf der Terrasse gesehen, hatte ihm noch frisches Wasser hingestellt.
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Pascha hat nur Trockenfutter bekommen – niemals rohes Fleisch! Auf seine Ernährung haben wir besonders geachtet, damit er , weil er auch so groß war, immer gesund blieb. Pascha mochte manche Rüden nicht. Wenn er sie sah, knurrte er. Er hatte später leider nicht mehr so viele Spielpartner, weil viele Hundebesitzer Angst hatten wegen seiner Größe. Wenn die uns beim Gassigehen gesehen haben, sind die einfach weggegangen. Wenn er einen Hund beschnuppern wollte, kläfften sie ihn immer an und irgendwann hat er auch keine Interesse mehr gehabt.
Mein großer Sohn (13) züchtet Tauben. Diese haben ihre Voliere meistens offen, damit sie rein und raus können. Selbst die Tauben haben Pascha nie gestört.
Wir verstehe das alles einfach nicht. Ja, unser Schmerz ist sehr groß. Auch der arme kleine Hund und sein Besitzer tun uns sehr leid, ebenso wie die Polizisten. Manchmal kann man noch so vorsichtig sein und aufpassen. Niemand hätte so etwas gewollt – wir wünschen das keinem!"