Mülheim. . Am Himmelfahrtstag kamen tausende zur Schleuseninsel. Das Volksradfahren feiert mit insgesamt 1076 Startern einen Rekord der vergangenen zehn Jahre.

Radfahren bleibt auch im 21. Jahrhundert ein Volkssport. Diese These unterstützten am Vatertag Tausende Mülheimer, die beim 18. Fahrradfrühling und beim 62. Volksradfahren rund um die Schleuseninsel für einen riesigen Andrang sorgten. „Wir haben 1000 Medaillen für alle Starter des Volksradfahrens bestellt. Ich habe ein bisschen Angst, dass sie nicht reichen“, sagte Klaus Külschbach, erster Vorsitzender des Radclubs Sturmvogel.

Und da war es gerade einmal 12 Uhr. Über 800 Menschen befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf einem der beiden 30 und 45 Kilometer langen, im Vorfeld von den Organisatoren markierten Strecken. Am Ende des Tages zählten die Veranstalter des Radclubs 1076 Starter. „Das ist ein Traum. So ein Ergebnis hatten wir in den letzten zehn Jahren nicht mehr“, frohlockte Klaus Külschbach.

Ausflugsziel für Familien

Am Feiertag wurde die Veranstaltung gerade für Familien mit Kindern zu einem perfekten Tagesausflug. „Wir haben aber eigentlich alle Alters- und Sportklassen dabei. Von Kindern bis zu Senioren, von Hobbyfahrern bis hin zu Mountainbikern“, erklärt Külschbach.

Ohnehin vertritt der Vereinsvorsitzende die These, dass Radsport weiterhin eine der beliebtesten Volkssportarten ist. „Es muss nur weiterhin angeboten werden – gerade für Kinder.“ Der Nachwuchs stand daher auch im Vordergrund der gut besuchten und vom Wetter verwöhnten Veranstaltung. 27 Knirpse gingen beim beliebten Laufradrennen an den Start. Der jüngste Teilnehmer war gerade einmal ein Jahr alt.

Auch die Veranstalter des Fahrradfrühlings griffen das Thema Nachwuchs wohlwollend auf. „Das Wichtigste ist, dass Kinder fahren lernen. Dazu müssen die Erwachsenen es aber auch im Alltag vorleben“, betont Frank Schellberg, Leiter der Paritätischen Initiative für Arbeit (Pia).

E-Bikes bleiben großes Thema

Ein großes Thema innerhalb der Radsportszene bleiben die Elektrofahrräder, die sogenannten E-Bikes. „Sie werden immer moderner und sind täglich mehr auf den Straßen zu sehen“, hat Schellberg beobachtet. Stefan Holtbernd von Zweirad Sebold kann diese Auffassung nur unterstützen. „Das E-Bike ist nicht mehr nur ein Seniorenrad. Der Trend geht immer mehr in den sportlichen Bereich, die Fahrräder sind mit den Jahren wesentlich leichter und dadurch für eine breiter Masse interessant geworden“, sagt der Experte.

Großen Zuspruch fanden unter den zahlreichen Ausstellern die verschiedenen Regionalverbände, die ihre Strecken und Sehenswürdigkeiten anpriesen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Radwege innerhalb des Ruhrgebiets bei den Menschen immer beliebter werden – auch im Alltag“, sagt Frank Schellberg. Klaus Külschbach vom RC Sturmvogel kann da nur vollends zustimmen. Sein Traum für das Volksradfahren 2016: Eine Fahrt über den neuen Radweg der ehemaligen Bahntrasse der Rheinischen Bahn. „Und dann mit Polizei-Eskorte zum Wasserbahnhof. Das wär’s doch!“