Mülheim. . Bei einer bundesweiten Umfrage des ADFC belegt die Stadt einen Platz im Mittelfeld. Probleme sehen die Radler vor allem an Ampeln und Baustellen.
Beim Thema Fahrradfreundlichkeit hat Mülheim weiterhin Luft nach oben, es könnte aber auch schlechter sein. Das hat der bundesweite „Fahrradklima-Test“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ergeben. In der Stadt gaben 150 Befragte ihre Meinung zu 28 Themen rund ums Radfahren ab. Mit der Gesamtnote 3,88 belegt Mülheim bei den Städten zwischen 100 000 und 200 000 Einwohnern bundesweit einen Platz im Mittelfeld (Rang 20 von 37). Beste Note war hier eine 3,28 (Erlangen), schlechteste eine 4,72 (Hagen).
Potenzial für Verbesserungen sehen die Radler vor allem bei Ampelschaltungen (Schulnote 4,9). Doro Kleine-Möllhoff, Sprecherin des Mülheimer ADFC: „Teilweise müssen Radfahrer bei Rot warten, weil sie nicht mit den Autos über die Kreuzung fahren können.“ Beispiel sei die Mühlenbergkreuzung mit ihrer Mittelinsel. Kleine-Möllhoff fordert, die Radfahrer durch Markierungen vermehrt auf die Straße zu holen, nicht nur an Ampeln. „Fahren auf der Straße ist meist sicherer als auf Bordsteinradwegen, weil Radfahrer dort von Autos viel besser wahrgenommen werden.“
Mülheim schneidet besser ab als Essen und Duisburg
Das Sicherheitsgefühl der Radler lag mit der Note 4,1 im Landesdurchschnitt. Die Führung an Baustellen und der Winterdienst wurden mit 4,9 dagegen schlecht benotet. Gut bewertet wurde dagegen das Angebot an Leih-Fahrrädern (2,3).
Für Helmut Voß, Radverkehrsbeauftragter der Stadt, ist die Umfrage ein Ansporn: „Wir wissen, wo Nachholbedarf ist, es wurde aber auch Einiges bewegt, an Baustellen läuft es beispielsweise schon besser.“ In diesem Jahr werde für Radfahrer zudem die Rheinische Bahn von Essen bis zum Hauptbahnhof ausgebaut. Beim Test hat Mülheim übrigens besser abgeschnitten als die Nachbarstädte Essen und Duisburg, aber schlechter als Oberhausen.